Von: mk
Meran – Ein Fall von häuslicher Gewalt ist in Meran eskaliert. Die Ermittlungen erstreckten sich über Monate hinweg – bis die Polizei am Sonntagnachmittag den 32-jährigen Meraner C. K. verhaftet und in Untersuchungshaft ins Bozner Gefängnis überstellt hat. Der Ermittlungsrichter am Bozner Landesgericht hat einen entsprechenden Vollstreckungsbefehl erlassen.
Die Polizei hatte die Ermittlungen nach einem Hinweis bei einer Kontaktstelle gegen Gewalt an Frauen aufgenommen, die sich in Meran befindet. Demnach war eine 30-Jährige Opfer von Misshandlungen und Nachstellungen geworden. Die Bozner Staatsanwaltschaft leitet die Untersuchung.
Schließlich hatte die Frau auch selbst Anzeige bei der Polizei erstattet, um der Situation ein Ende zu setzen. Gleichzeitig holte sie sich psychologische Unterstützung.
Seit Frühjahr 2022 soll C. K. seine Partnerin – häufig unter Alkoholeinfluss – körperliche und psychische Gewalt angetan haben. Das gemeinsame Zusammenleben wurde für die Frau zunehmend unerträglicher.
Der Mann soll sie kontinuierlich beschimpft und gedemütigt haben. Außerdem verbot er ihr, sich mit ihren Verwandten oder Freundinnen zu treffen. Dabei drohte er ihr, sie in die Wohnung oder gar im Keller einzusperren, sollte sie ihm nicht gehorchen. Bei mehreren Gelegenheiten wandte er in diesem Zusammenhang physische Gewalt an und würgte sie am Hals oder schlug sie.
Die Polizei hat die Staatsanwaltschaft auch über weitere Zwischenfälle informiert, in deren Rahmen der 32-Jährige in den vergangenen Monaten gewalttätig geworden ist. Der Mann soll seiner Partnerin nach der Trennung auch nachgestellt haben. Dies hat dazu geführt, dass die 30-Jährige zunehmend in einem Zustand der Angst um die eigene Unversehrtheit geriet und sich gezwungen sah, ihre alltäglichen Gewohnheiten zu ändern.
Bereits vor einigen Monaten war deshalb ein Annäherungsverbot erlassen worden. Der 32-Jährige hat dagegen allerdings prompt verstoßen und fuhr fort, seine Ex-Partnerin zu schikanieren. So schrieb er der Frau und ihren Eltern zahllose Textnachrichten, in denen er sie bedrohte und verlangte, dass die Frau ihre Anzeige zurückzieht.
Da das Annäherungsverbot keine Wirkung zeigte, machten die Ermittler den gerichtlichen Behörden die Besessenheit des Mannes und dessen potenzielle Gefährlichkeit deutlich. Am 12. April wurde der Mann deshalb in den Hausarrest überstellt.
Im vergangenen Monat näherte sich der Mann in der Nähe des Busbahnhofs in Lana allerdings erneut seiner Ex-Partnerin und verfolgte sie bis zu ihrer Wohnung. Anschließend schickte er ihr auf ihren Profilen in den sozialen Netzwerken zahllose Nachrichten. Deshalb hat der Untersuchungsrichter nun den Vollstreckungsbefehl ausgestellt, der am Sonntag durchgeführt wurde.