Von: luk
Meransen – Neun Bauarbeiter, keine Anmeldung, keine Versicherung, dafür eine Baustelle in vollem Betrieb. Bei einer Kontrolle der Finanzpolizei in Meransen ist den Beamten der Finanzpolizei aus Brixen ein besonders schwerer Fall von Schwarzarbeit ins Netz gegangen. Eine Baufirma mit Sitz in der Pustertaler Gegend beschäftigte ihre gesamte Mannschaft illegal. Das hat nun weitreichende Konsequenzen.
Was zunächst als gewöhnliche Baustellenkontrolle begann, entwickelte sich schnell zu einer Szenerie wie aus einem Krimi: Als die “Fiamme Gialle” das Gelände betraten, versuchten sogleich mehrere Arbeiter das Weite zu suchen. Einige rannten über die Felder, andere versteckten sich in einem nahegelegenen Restaurant. Doch ihre Fluchtversuche scheiterten: Die neun Männer, allesamt marokkanischer Herkunft, konnten identifiziert werden.
Besonders Brisant: Einer der Arbeiter hatte nicht einmal eine gültige Aufenthaltsgenehmigung. Gegen den Firmeninhaber wurde daraufhin ein Strafverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen ergaben, dass keiner der neun Beschäftigten ordnungsgemäß gemeldet oder sozialversichert war. Das stellt einen klaren Verstoß gegen geltendes Arbeitsrecht dar.
Zwar gaben die Arbeiter an, erst seit wenigen Tagen auf der Baustelle zu sein. Das sei ein typisches Muster, um mögliche Strafen für den Arbeitgeber zu mildern, so die Finanzpolizei. Die Beamten ließen sich davon nicht täuschen. Am Ende fassten sie einen klaren Befund: systematische illegale Beschäftigung.
Die Baufirma muss jetzt mit einer Verwaltungsstrafe von über 36.000 Euro rechnen. Zudem wurde dem Arbeitsinspektorat in Bozen die Sperrung der betrieblichen Tätigkeit vorgeschlagen.
Die Finanzpolizei unterstreicht mit diesem Fall ihr Vorgehen gegen Schwarzarbeit: „Wer Menschen ohne Absicherung arbeiten lässt, nimmt ihnen nicht nur die soziale Sicherheit, sondern verschafft sich auch einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber jenen Unternehmen, die sich an Recht und Gesetz halten“, so ein Sprecher der Behörde.
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