Suche nach Einschlagsort - Wert reicht bis zu 120.000 Euro pro Gramm

Meteoritenexplosion über Südtirol

Freitag, 30. Dezember 2016 | 09:05 Uhr
Update

Von: luk

Eppan/Ritten – Hobbyastronom Dieter Janek hat am Mittwochabend eine seltene Himmelsbeobachtung machen dürfen.

Genau um 18.27 Uhr sah der Eppaner die mutmaßliche Explosion eines Meteoriten, als er in seinem Wohnzimmer zum Fenster rausschaute.

Gegenüber dem Tagblatt Dolomiten schildert Janek seine Beobachtung: „Ich sah einen ansehnlichen weißlichen Feuerball in rot glühende Fragmente zerfallen. Dieses Schauspiel am Himmel dauerte nur wenige Sekunden und ereignete sich in nordwestlicher Richtung in einem Einfallswinkel von 30 Grad.“

Janek hat alle Fakten festgehalten und ist sich sicher, den Einschlagsort eingrenzen zu können. „Ich vermute, dass die Fragmente zwischen Brixen, den Sarntaler Bergen und dem Königsanger abgestürzt sein müssen, womöglich auf der Villanderer Alm.“ Um das exakte Gebiet bestimmen zu können, werden jetzt aber weitere Augenzeugen gesucht. Denn die Lokalisierung eines Meteoriteneinschlages ist eine Sisyphusarbeit, besonders im unübersichtlichen Gelände.

Würde sich die Vermutung des Eppaner Hobbyastronomen bewahrheiten und würden im entsprechenden Gebiet tatsächlich Meteoritenteile gefunden, hätte Südtirol seinen ersten Meteoriten zu verzeichnen.

Ein solcher Fund hätte neben dem wissenschaftlichen Wert im Falle eines Mond- oder Venusmeteoriten auch einen beträchtlichen materiellen Wert, schreiben die „Dolomiten“.

„Die Mondmeteoriten sind eindeutig als solche zu bestimmen und erzielen Werte von bis zu 120.000 Euro pro Gramm, gerade weil sie seltener als Gold sind“, erklärt Janek.

Er wird sich auf jeden Fall auf die Suche begeben, sobald man den Ort des Einschlags genauer eingrenzen kann.

Bezirk: Bozen, Eisacktal, Salten/Schlern, Überetsch/Unterland