Von: luk
Bozen – Dass ein professioneller Krankenpfleger trotz eindeutiger Covid-19-Symptome zwei Nachtdienste im Bozner Spital absolviert hat, löste bei vielen Beobachtern zumindest Unverständnis aus. Wir haben berichtet.
Vor allem bei den unmittelbaren Arbeitskollegen des Betroffenen geht nun aber die Angst vor einer Ansteckung mit dem unter Umständen gesundheitsbedrohenden Virus um. Rund 20 Personen, mit denen der Infizierte auf der Arbeit Kontakt hatte, warten nun mit Sorge auf das Ergebnis ihres PCR-Tests.
Ein freiwilliger Mitarbeiter hat sich indes bereits an Anwalt Nicola Nettis gewandt, um mögliche rechtliche Schritte gegen den Krankenpfleger zu prüfen. Er befürchtet nämlich, dass er bei einer Ansteckung das Virus auch in seine Familie getragen haben könnte.
Wie Nettis gegenüber der Tageszeitung Alto Adige erklärt, könnte das Verhalten des Krankenpflegers durchaus strafrechtlich relevant sein. Alles hänge aber an den Ergebnissen der Tests der Arbeitskollegen.
Bekanntlich war der Krankenpfleger mit 38 Grad Fieber und Husten an zwei Nächten in Folge zur Arbeit erschienen. Eine erste Aufforderung, sich auf das Coronavirus testen zu lassen, schlug er in den Wind.