Von: mho
Oberbozen/Vetralla – Drei Rittner sind auf dem Weg zum Papst und sorgen damit an jeder Ecke für Aufsehen. Wie das? Thomas Burger, Thomas Mohr und Walter Mair haben, sagen wir, für hiesige Breitengrade etwas ungewöhnliche Begleiter im Schlepptau. Präziser gesagt, handelt es sich um drei Lamas mit den Namen Buffon, Shaquiri und Tiento. Die gemächlichen, stolzen Tiere bereiten den Südtiroler Pilgern laut Medienberichten jede Menge Anklang bei anderen Pilgern und auch der lokalen Bevölkerung. “Es ist unglaublich, wieviel Sympathie die Lamas bei den Leuten hervorrufen”, erzählt Mair. Der Oberbozner Bauer hat damit Erfahrung, denn er züchtet seit vielen Jahren am Kaserhof seine eigenen Lamas und Alpakas – die Zucht mit dem Namen “de Oro” ist die älteste und größte in Italien. Mittlerweile ist sein Erlebnishof ein lokales Highlight für Touristen wie auch Einheimsiche geworden.
“Wir sind eigentlich zu schnell”
Die Gruppe begann am 20. Februar in Bozen ihre Pilgerreise auf der Via Romea Germanica Richtung Rom. Nun haben die Männer mit ihren exotischen Vierbeinern bereits an die 1.000 Kilometer zurückgelegt. “Wir und die Lamas sind in bester Form”, berichtet Mair. “Mit durchschnittlich 25 Kilometern pro Tag sind wir fast zu schnell und müssen langsamer gehen, weil die Audienz im Vatikan mit Papst Franziskus auf den 11. April angesetzt ist”, so der Rittner augenzwinkernd. Die Pilger werden mitsamt haarigen Begleitern in der ersten Reihe stehen und dem heiligen Vater eine “Papalina” (Anm. Papstmütze) sowie Socken aus Alpakawolle als Geschenke mitbringen. Sie hoffen auch, Premierminister Gentiloni zu treffen, der seit Jahren ein Stammgast auf dem Ritten ist.
Tolle Erlebnisse bei schlechtem Wetter
Bis nach Rom fehlen den fleißigen Pilgern nur noch fünf Etappen. Jüngstes Etappenziel war am Freitag Vetralla. Das Highlight der Woche stellte jedoch eine wunderschöne Tour nach Civita di Bagnoregio dar, wo sie einige spektuläre Erinnerungsfotos schießen konnten. Am vergangenen Sonntag stand ein Palmsonntagsgottesdienst im Dom von Orvieto mit Pilgersegnung an, am gestrigen Karfreitag wohnte die Pilgergruppe einem Gottesdienst und Passionsspiele mit historischen Kostuemen in Vetralla bei. “Wir haben viele schöne Landschaften und kulturelle Highlights erlebt, insgesamt aber erst vier Tage mit schönem Wetter”, berichtet Mair. “Wir haben viele Freundschaften geschlossen und werden fast immer von Freunden der Via Romea begleitet.” Auch an medialer Aufmerksamkeit fehlt es der Gruppe laut eigenen Angaben nirgends. Kein Wunder, denn der Charme der Lamas ist einzigartig.
Fotos: Walter Mair