Von: mk
Trient/Bozen – Der Trientner Finanzpolizei ist ein Schlag gegen den überregionalen Drogenhandel geglückt. Aufgrund eines Vollstreckungsbefehls vom Ermittlungsrichter in Trient wurden 38 Personen in U-Haft überstellt. Güter im Wert von über zehn Millionen Euro wurden beschlagnahmt. Die Ermittlungen erstreckten sich auch nach Südtirol.
Den Betroffenen, denen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird, sollen aus anderen Regionen Italiens Drogen in größeren Mengen zusammengetragen haben, um sie in Trient und Rovereto zu verkaufen. Die Palette der Substanzen reichte von Haschisch und Marihuana bis hin zu Kokain und Heroin.
Während 27 Personen hinter Gitter wanderten, gilt für elf Personen der Hausarrest. Die Festnahmen erfolgten im Trentino sowie in Turin, Mailand, Bergamo, Brescia, Verona, Pavia, Cremona, Livorno und eben in Südtirol. Die Ermittlungen waren bereits Dezember 2021 ins Rollen gekommen.
36 Personen stammen nicht aus Italien, sondern sind albanischer, tunesischer, marokkanische und portugiesischer Herkunft. Zum Transport der Drogen wurden vorwiegend Pkw verwendet, die im Inneren mit doppelten Böden und versteckten Fächern ausgestattet.
26 mutmaßliche Mitglieder der Bande verschnitten die Drogen in gemieteten Appartements und verpackten sie für den Verkauf auf der Straße. Um den Geruch zu überdecken, nutzten die Täter Paprika. Oft wurden die einzelnen Dosen im Gebüsch in öffentlichen Parks oder entlang des Flussufers versteckt.
In manchen Fällen wurden Pkw ohne Versicherung zur Lagerung des Rauschgifts verwendet, die auf öffentlichen Parkplätzen in der Nähe des Trientner Stadtzentrums standen. Verkauft wurden die Drogen in der Regel in öffentlichen Parks, wobei die mutmaßliche Bande über einen üppigen Kundenstamm verfügte. Zum Teil auch waren die Abnehmer sehr jung.
Nicht zuletzt ist es dem Einsatz der Hundestaffel zu verdanken, dass 49 Kilogramm Haschisch, 20 Kilogramm Kokain, über fünf Kilogramm Heroin, zwölf Kilogramm Schnittmaterial, eine Schusswaffe, Bargeld im Wert von über 111.000 Euro und Verpackungsmaterial zu beschlagnahmen. 19 Personen wurden auf frischer Tat ertappt und verhaftet. Die Ermittler vermuten, dass der Verkauf der Drogen einen Erlös von rund weiteren zehn Millionen Euro eingebracht hätte.
Während einiger der Betroffenen ausschließlich vom Verkauf der Drogen lebten, gingen andere nebenher auch einer legalen beruflichen Tätigkeit nach. Bei der Untersuchung standen rund 100 Ermittler im Einsatz. Die Konten und die finanziellen Ressourcen der Verdächtigten wurden beschlagnahmt.
