Von: mk
Rojen – In den Bergen im Vinschgau mitten im Winter auszuharren, ist auch für einen Hund eine lebensgefährliche Herausforderung. Der sechsjährige Bono trotzte fünf Tage lang der Eiseskälte, den Stürmen und vor allem der Abwesenheit seiner Herrchen, die ihn über alles lieben. Laut einem Bericht des Alto Adige hat sich der Hund im Rojental verirrt.
Kurz nach Neujahr hatten die Besitzer des Hundes – ein Paar aus Mals – eine Skitour auf einer Höhe von 2.850 Metern unternommen. Rund 50 Meter vor dem Gipfel war Bono, der das Paar tapfer begleitet hatte, jedoch plötzlich verschwunden.
Zwei Stunden lang suchten die Besitzer ihren geliebten Vierbeiner, bis sie das Wetter zwang, ins Tal zurückzukehren. Allerdings gaben sie sich nicht geschlagen. Noch am Nachmittag suchten sie die Gegend unterhalb des Berges ab.
Die beiden wussten, dass Bono das Gebiet kennt, und sie hofften, dass auch der Hund versucht hatte, sich in Richtung Tal durchzuschlagen. Immerhin war Bono stets ein treuer Begleiter bei sämtlichen Ausflügen des Paars. Am kommenden Tag verhinderten Nebel und Schneetreiben die Wiederaufnahme der Suche.
Sorgen machen sich breit, die Besitzer überlegen, was wohl passiert sein könnte und wie es Bono geht. Gleichzeitig können sie nichts unternehmen. Auch in den sozialen Netzwerken hat das Paar Alarm geschlagen und einen Aufruf gestartet, sich zu melden, falls jemand den Hund sieht.
Am dritten Tag sinkt die Temperatur auf -14 Grad, in den Bergen sind es zum Teil -25 Grad. Trotzdem sucht das Paar fünf Stunden lang. Die beiden begeben sich zur Schweizer Grenze. Doch auch dort fehlt jede Spur von Bono.
Am vierten Tag hat sich schließlich jemand gemeldet. Ein Hund sei im hinteren Rojental gesehen worden, der Bono ähneln würde. Der Ehemann eilt zu den Grionplatten auf einer Höhe von 2.850 Metern und ruft den Namen des Vierbeiners – allerdings vergeblich. Gegen 16.00 Uhr ist das Schneetreiben zu stark, die Suche muss abgebrochen werden.
Das Paar, das in der Zwischenzeit von erfahrenen Tourenskifahrern und einem Suchhund unterstützt wurde, hatte auch am fünften Tag wenig Glück. Die kleine Mannschaft zog sich in einem Gasthaus im Rojental zurück, um sich etwas aufzuwärmen.
Schließlich klingelte das Telefon. Ein Anrufer bei der Seilbahn in St. Valentin auf der Haide hat sich gemeldet und brachte die erlösende Nachricht. Er versicherte dem Paar, dass Bono wohlauf sei und sich wohl nichts anderes wünsche, als von Herrchen und Frauchen wieder in den Arm genommen zu werden.