Von: Ivd
Bozen – In einem leerstehenden Gebäude des Wohnbauinstituts IPES im Bozner Stadtteil Sigmundskron ist es in den vergangenen Tagen zu einem brisanten Vorfall gekommen. Drei Männer hatten sich dort unerlaubt niedergelassen, errichteten provisorische Unterkünfte und bedrohten laut Polizeiangaben sogar das Wachpersonal mit einem Messer. Die Staatspolizei griff ein, nahm einen der Männer fest und leitete weitere Ermittlungen ein.
Der Einsatz begann mit einem Notruf am späten Abend: Mitarbeiter von IPES hatten verdächtige Geräusche im Erdgeschoss eines seit Längerem leerstehenden Hauses an der Sigmundskroner Straße wahrgenommen. Beim Eintreffen entdeckten sie drei Personen, die versuchten, Türen gewaltsam zu öffnen. Als sie eingreifen wollten, eskalierte die Situation: Einer der Eindringlinge – ein 24-jähriger Mann aus Bozen mit polizeibekanntem Vorstrafenregister – zog laut Polizei ein Klappmesser und bedrohte die beiden Wachleute. Er forderte sie auf, sich nicht einzumischen und ihm den Zutritt zu gewähren.
Die kurz darauf eingetroffene Streife der Staatspolizei konnte die drei Männer wenig später in einem selbst errichteten Lager ausfindig machen. Neben dem festgenommenen Bozner handelt es sich laut Polizei um zwei marokkanische Staatsbürger im Alter von 26 und 30 Jahren. Beide sind im Besitz eines Flüchtlingsstatus und ebenfalls bereits wegen verschiedener Delikte aktenkundig – unter anderem wegen Widerstands gegen Beamte.
Während der Bozner wegen schwerer Hausfriedensbruch und Bedrohung mit einer Waffe verhaftet und in Polizeigewahrsam genommen wurde, wurden die beiden weiteren Männer wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung angezeigt. Die Behörden kündigten an, leerstehende Gebäude künftig verstärkt zu überwachen. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie angespannt die Situation rund um illegale Besetzungen in Südtirols Städten werden kann und wie schnell aus stiller Duldung eine handfeste Bedrohungslage entstehen kann.
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