Rätsel um gefundenen Hammer

Mord an Alexandra Mocanu: Verteidiger meldet Zweifel zur Tatwaffe an

Samstag, 03. Februar 2024 | 10:38 Uhr

Von: mk

Bozen – Im Schwurgerichtsprozess gegen Avni Mecja, der sich wegen des Mordes an seiner Lebensgefährtin Alexandra Mocanu verantworten muss, hat die Verteidigung bei der Verhandlung am Freitag Zweifel zur mutmaßlichen Tatwaffe aufgebracht.

Die 35-Jährige war am 22. Oktober 2022 in ihrer Wohnung in der Trieststraße in Bozen getötet worden. Bekanntlich wurde kurz nach dem Mord ein Mauerhammer auf der A22 bei Affi sichergestellt. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Angeklagte zuvor den Hammer bei einer Fahrt nach Verona aus dem Fenster geworfen hatte.

Anwalt Massimo Dal Ben, der den Angeklagten vor Gericht vertritt, erklärte am Freitag, dass es sich bei dem Hammer möglicherweise nicht um die Tatwaffe handeln könnte.

Der Verteidiger beantragte, den Mauerhammer im Gerichtssaal inspizieren zu dürfen. Dem Anwalt aus Verona zufolge sei der gefundene Hammer zu klein für die Tatwaffe. Außerdem würden Fingerabdrücke und Blutspuren fehlen.

Auf dem Hammer, den Mecja zur Tat benutzt hat, soll er außerdem sein Name gestanden sein, den er mit wasserfestem Stift darauf geschrieben hatte – auf Baustellen eine übliche Praxis, um Verwechslungen bei den Werkzeugen zu vermeiden. Wie Medien berichten, hatte der Angeklagte außerdem erklärt, dass sich der Hammer in einem Sack befunden habe, ein solcher wurde allerdings nicht entdeckt.

Bei der Verhandlung am Freitag wurden außerdem einige Zeugen der Anklage angehört – unter anderem die Besitzerin der Bar, in der die Rumänin als Kellnerin arbeitete. Auch drei ihrer Arbeitskollegen wurden einvernommen.

Bezirk: Bozen