Von: mk
Eppan – Lukas Oberhauser, der sich im Gefängnis wegen Mordes an Barbara Rauch aus Eppan befindet, war laut einem Gutachten von Ivano Simioni zurechnungsfähig. Der Psychiater am Brunecker Krankenhaus, der vom Untersuchungsrichter beauftragt worden war, hat dies am Donnerstag bestätigt, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Zu einem anderem Schluss ist hingegen das Gutachten der Verteidigung gekommen: Demnach war 25-Jährige nur eingeschränkt zurechnungsfähig. Barbara Rauch ist bekanntlich am 9. März im vergangenen Jahr in ihrem Weinlokal in Eppan erstochen worden. Die Verteidigung selbst hatte im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens ein psychiatrisches Gutachten angefordert.
Dass Oberhauser der Täter ist, daran besteht kein Zweifel: Er wurde kurz nach Sperrstunde vor der Tat von Überwachungskameras gefilmt, wie er das Lokal betrat. Anschließend zeigen die Aufnahmen, wie er rennend das Weite sucht.
Mitten in der Nacht wurde er in verwirrtem Zustand von den Carabinieri aufgehalten. In seiner Tasche fand man die Tatwaffe – ein Messer, das er von zu Hause mitgebracht hatte.
In den vergangenen Monaten war er mehrfach wegen Stalkings angezeigt worden und hatte sich zwischenzeitlich auch im Hausarrest befunden.
Barbara Rauch selbst war glücklich mit ihrem Ehemann verheiratet und Mutter einer Tochter.
Auch die Gutachter der Zivilkläger sind zum Schluss gekommen, dass Oberhauser zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war. Nun liegt der Ball bei der Staatsanwaltschaft. Diese könnte bereits in den kommenden Anklage erheben.