Von: mk
Bozen/Rom – Francesco Carrieri, der die 47-jährige Professorin Michela Di Pompeo aus Bozen am 1. Mai vor zwei Jahren in ihrem Appartement in Rom ermordet hat, darf mit einer deutlichen Strafminderung rechnen. Im Berufungsverfahren wurde die Haftstrafe von 30 auf 16 Jahren reduziert, berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Der Mann, der nach der Tat ein Geständnis abgelegt hat, lebte mit der Frau gemeinsam in einer Wohnung in der „Via del Babuino“ in Rom. Die 47-Jährige war ein paar Jahr zuvor in die ewige Stadt gezogen, wo sie als Lehrerin an der Deutschen Schule arbeitete.
Im Rahmen der Autopsie wurde festgestellt, dass die Frau im Schlaf getötet worden war und in ihren letzten Atemzügen verzweifelt um ihr Leben gekämpft hatte. Carrieri soll die Frau zunächst gewürgt und ihr anschließend mit einer Hantel ins Gesicht geschlagen haben.
Carrieri hatte erklärt, dass er die Boznerin aus Eifersucht getötet habe. Auslöser sei eine SMS auf ihrem Handy gewesen, das er in der Nacht gelesen habe.
Während Carrieri im Rahmen des verkürzten Verfahrens in der ersten Instanz zur Höchststrafe von 30 Jahren verurteilt worden war, ist nun die Strafe im Berufungsverfahren bedeutend gekürzt worden. Ausschlaggebend war ein psychiatrisches Gutachten: Demnach sei der Mann aufgrund einer schweren Depression, unter der er seit geraumer Zeit gelitten hatte, zum Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig gewesen.
In der ersten Instanz war ein psychiatrisches Gutachten noch zum gegenteiligen Schluss gekommen. Damals hatte es noch geheißen, die Zurechnungsfähigkeit sei gegeben gewesen. Der Richter in der ersten Instanz hatte auch die Beschlagnahme der Abfertigung und der Bankkonten angeordnet, sollte irgendwann dem Bruder und den Eltern des Opfers eine Entschädigung zu entrichten sein.