Von: luk
Bozen – Im Todesfall Fatima Zeeshan geht der Prozess gegen den Angeklagten am Bozner Schwurgericht weiter. Bekanntlich wird der Ehemann, der 40-jährige Pizzabäcker Mustafa Zeeshan, der erschwerten vorsätzlichen Tötung seiner Ehefrau beschuldigt.
Die 28-jährige Fatima, die im achten Monat schwanger war, war in der Nacht auf den 30. Jänner 2020 in der gemeinsamen Wohnung in Vierschach von ihrem Mann geschlagen und erwürgt worden.
Wie berichtet, behauptet die Verteidigung, der Angeklagte könne sich nicht an die Tat erinnern, da er an einer seltenen Schlafstörung leide. Demnach habe er seine Frau im Schlaf getötet. Nur vage könne er sich erinnern, einen Traum gehabt zu haben, in dem er sich im Streit mit jemanden befand.
Im Zuge des gestrigen Prozesstages hat Rechtsmediziner Prof. Massimo Montisci aus Padua, der als Gutachter der Verteidigung geladen war, die These der Schlafstörung unterstrichen, berichtet die Zeitung Alto Adige. Es sei nicht auszuschließen, dass Mustafa Zeeshan im Zuge einer Schlafstörung gehandelt habe.
Dazu bemühte Montisci eine Studie eines Falles aus dem Jahr 2019 aus dem „Journal of Forensic Sciences“. Es ist ein Fall, der erstaunliche Ähnlichkeiten zum Todesfall Zeeshan hat. Der Gutachter zeigte das Foto einer Frau, die ähnliche Verletzungen im Gesicht aufwies wie die 28-jährige. In dem Artikel ging es um Verhaltensweisen von Menschen während einer Schlafstörung mit möglichen tödlichen Folgen für andere. Für den Gutachter ist klar, dass dies auch auf Mustafa Zeeshan zutrifft, auch weil es kein ersichtliches Motiv gibt.
Der Prozess geht am 18. Jänner weiter.