Von: luk
Bozen/Bruneck – Nach dem Mord in Bruneck gibt es nach wie vor viele offene Fragen, die einer Klärung bedürfen. Dazu wird heute der Leichnam des mit einem Messerstichs getöteten Maxim Zanella (30) obduziert. Dabei soll laut der Tageszeitung Alto Adige auch festgestellt werden, ob illegale Substanzen konsumiert wurden. Am morgigen Samstag wird um 10.00 Uhr das Garantieverhör für den mutmaßlichen Täter Oskar Kozlowski (21) stattfinden. Angeblich will der 21-Jährige dann auf die Fragen antworten. Bei einer ersten Anhörung machte er noch vom Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern.
Zanella war als Bademeister im Schwimmbad von Bruneck tätig. Bekanntlich soll er von seinem Bekannten, dem 21-jährigen Oskar Kozlowski, in der Nacht auf Mittwoch in seiner Brunecker Wohnung niedergestochen und getötet worden sein. Der Pole suchte in der Folge die Erste Hilfe des Brunecker Krankenhauses auf und erklärte dort, einen Freund verletzt zu haben. Als die Einsatzkräfte in der Wohnung eintrafen, war der 30-Jährige bereits tot.
Der Pole ist offenbar davon überzeugt, den Ermittlern glaubhaft zu machen, dass er nach dem Vorfall alles unternommen habe, um seinem Bekannten zu helfen. Doch die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass alles so geradlinig abgelaufen ist. Prioritär soll das Motiv geklärt werden. Auch die Tatsache, dass Kozlowski die Tatwaffe sowie sein Handy in die Rienz geworfen hat, macht die Behörden stutzig.
Bei der Verletzung soll es sich um eine Stichwunde im Bereich unterhalb des Halses auf Höhe der Lunge handeln. Als der 21-Jährige – der erklärte, nicht gewusst zu haben, wie man den Notruf wählt – das Appartement verlassen hat, habe er geglaubt, dass sein Bekannter noch lebt.
Nach bisherigem Erkenntnisstand wurde Maxim Zanella aus heiterem Himmel von dem tödlichen Stich getroffen. Er war wohl völlig unvorbereitet. Es seien nämlich keine Abwehrverletzungen erkennbar, so die Tageszeitung Alto Adige weiter. Innerhalb weniger Minuten soll der Tod eingetreten sein.
Gestern hat der Vater von Maxim Zanella – Carlo Alberto Zanella, der Präsident des italienischen Alpenvereins CAI in Südtirol – auf Facebook zahlreiche Erinnerungsfotos seines Adoptivsohnes gepostet und sich mit den Worten „Ciao, sarai sempre cosí“ verabschiedet.