Von: luk
Branzoll – Nach dem Mordversuch in Branzoll am Mittwochvormittag schwebt die 28-jährige Frau aus Nigeria noch immer in Lebensgefahr. Derzeit ist nicht klar, ob sie den Angriff überleben wird.
Wie berichtet, wurde die junge Frau von ihrem Ex-Partner brutal angegriffen. Er fügte ihr mit Faustschlägen, Tritten und einer zerbrochenen Glasflasche schwerste Verletzungen und Schnittwunden zu. Nach der Tat war am Boden eine Blutlache zu sehen, die davon zeugte, mit welcher Gewalt der Mann vorgegangen war.
Es war gegen 8.00 Uhr, als der Angriff stattfand. Die 28-Jährige wollte mit dem Zug nach Bozen fahren, um dort einen vom Sprar-Programm vorgesehenen Sprachkurs zu besuchen. Die Frau, die sich seit 1,5 Jahren in Südtirol befand, stand kurz davor als Reinigungskraft eine Stelle zu bekommen, wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet.
Motiv noch unklar
Der Mann – ebenfalls ein Nigerianer – wurde nach der Tat von den Carabinieri verhaftet. Sein Motiv ist allerdings noch unklar. Derzeit steht nur fest, dass sich die beiden getrennt hatten und der 25-jährige O.S. in der Folge Südtirol den Rücken gekehrt hat.
Die Ermittlungen der Carabinieri zur Rekonstruktion des Tathergangs laufen. Die Beamten können sich dabei auf zahlreiche Zeugenaussagen stützen. Auch die im Bahnhof angebrachten Kameras dürften die brutale Tat aufgezeichnet haben.
Wie berichtet, wagte nur ein Carabiniere im Ruhestand, sich dem Mann entgegenzustellen. Andere Zeugen alarmierten aber die Ordnungshüter.
Täter wie in Trance
Der 25-Jährige ließ sich von den herbeigeeilten Carabinieri widerstandslos festnehmen. Er soll angeblich wie in Trance gewesen sein. Bis jetzt war er noch nie negativ in Erscheinung getreten. Derzeit sitzt der Mann im Gefängnis. Ihm wird Mordversuch vorgeworfen und es könnten ihm mehr als zehn Jahre Haft blühen. Morgen findet die Haftprüfung statt.
Gemeinsame Tochter
Laut dem Bericht hatten er und seine Ex-Partnerin eine gemeinsame Tochter, die etwas mehr als zwei Jahre alt ist. Nach der Trennung kam er ab und zu nach Südtirol, um sie zu sehen.
Das kleine Mädchen wird nun von Sozialarbeitern betreut. Möglicherweise kommt es vorrübergehend in eine Pflegefamilie. Angeblich hat es gestern zwei Mal nach seiner Mutter gefragt.
Der Täter wurde festgenommen und nach einer ersten Einvernahme ins Gefängnis gebracht.