Carabinieri und Mitbewohner schreiten rechtzeitig ein

Mordversuch in Eppan: Volontarius spricht von Einzelfall

Mittwoch, 10. August 2016 | 08:00 Uhr
Update

Von: luk

Eppan – Ein Streit zwischen zwei Pakistanern, die in der Ex-Mercanti-Kaserne in Eppan als Flüchtlinge Unterschlupf gefunden hatten, drohte am Montag in einem Blutbad zu enden.

Wie die Carabinieri von Eppan berichten, entbrannte der Streit zwischen dem 37-jährigen Shah Syed Iftikhar und seinem 26-jährigen Landsmann aus nichtigen Motiven. Sie waren sich wegen der Reinigung der gemeinsamen Küche in die Haare geraten.

Als die Exekutivbeamten am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr in der Flüchtlingsunterkunft eintrafen, war der Disput in vollem Gange.

Mit einem Küchenmesser hatte der 37-Jährige seinem Widersacher bereits einen Schnitt im Gesicht verpasst und er war drauf und dran ihn die Klinge in den Bauch zu rammen. Allerdings missglückte der Versuch, weil andere Heimbewohner einschritten. Der Angreifer wurde umgehend von den Carabinieri überwältigt und in flagranti wegen versuchten Mordes verhaftet.

Nachdem die Tatwaffe beschlagnahmt worden war, wurde der Pakistaner ins Bozner Gefängnis überstellt.

Sein Opfer musste sich hingegen im Bozner Spital die Schnittverletzung in der linken Gesichtshälfte verarzten lassen. Die Heilungsdauer wurde von den Ärzten mit zehn Tagen angegeben. Die Ermittlungen zur Bluttat hat Staatsanwalt Axel Bisignano übernommen.

Die Mercanti-Kaserne in Eppan wird seit Mai als Unterkunft für 48 Asylantragsteller genutzt. Laut Medienberichten sprechen die Flüchtlingshelfer von Volontarius von einem Einzelfall. Auch die Caritas versucht zu beruhigen: Wenn Flüchtlinge streiten, sind sie nicht automatisch auch für andere gefährlich.

 

 

Bezirk: Bozen