Von: mk
Leifers – Zur blutigen Messerattacke, die sich in Leifers in der Nacht auf Donnerstag ereignet hat, liegen neue Details vor. Die Staatsanwaltschaft hat bekanntlich eine Untersuchung wegen versuchten Mordes in die Wege geleitet.
Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet, hat der mutmaßliche Täter ins Gesicht, in den Hals und in den Bauch zugestochen. Der 47-jährige Krankenpfleger hatte drei Messer in seiner Tasche.
Der Mann stammt ursprünglich aus Lecce, offiziell verfügt er jedoch über keine feste Unterkunft. Zuletzt lebte er in der Gegend zwischen Mailand und Saronno. Bei dem Opfer handelt es sich hingegen um den 67-jährigen Steuerberater Walter Pisetta, der in der Umgebung sehr bekannt ist. Offenbar hat es eine Zusammenarbeit auf beruflicher Ebene zwischen den beiden gegeben.
Am besagten Abend wartete der 47-Jährige auf den Mann gegen 1.00 Uhr in der Früh vor dessen Haus. Das Gespräch unter vier Augen artete in einen Streit aus – bis der 47-Jährige, der sich offenbar nicht beschwichtigen ließ, eines seiner Messer hervor holte.
Der Steuerberater suchte schwer verletzt das Weite und erreichte die Kaserne “Federico Guella”, die rund 50 Meter weiter entfernt liegt. Dort rief er verzweifelt um Hilfe.
Die diensthabenden Carabinieri eilten herbei und verständigten den Notruf 112. Der Täter selbst stand regungslos hinter der Ecke eines Hauses. Beim Anblick der Ordnungshüter, ließ er das Messer fallen und leistete bei der Festnahme keinen Widerstand.
Der 67-Jährige wurde auf die Intensivstation ins Bozner Krankenhaus gebracht. Im Spital wurde er operiert. Die Ärzte enthalten sich derzeit noch einer Prognose.
Zugestochen wurde mit einem Messer, das über 16 Zentimeter lange Klinge verfügt. Der mutmaßliche Täter hat nur eines der drei benutzt, die er bei sich hatte. Ihm könnte vorgeworfen werden, die Tat geplant zu haben.
Der 47-Jährige soll den Ordnungshütern seine Version der Tat erzählt haben. Das Motiv könnte demnach ein Entgelt sein, das noch nicht ausbezahlt worden ist.
Der Krankenpfleger soll erklärt haben, dass er kontaktiert worden sei, um Corona-Tests durchzuführen. Die Gesundheitspolizei NAS habe dabei allerdings Unregelmäßigkeiten festgestellt. Anschließend sei er in Zusammenhang mit der Ausstellung eines grünen Passes angezeigt worden. Zudem würde man ihm Geld in der Höhe von mehreren 1.000 Euro schulden. Er sei entlassen und an seiner Stelle sei ein anderer Krankenpfleger angestellt worden.
Die Staatsanwaltschaft überprüft nun den Wahrheitsgehalt der Aussage, die Ermittlungen laufen weiter in alle Richtungen.