Von: luk
Göflan – Schrecksekunden erlebten gestern 25 Passagiere des Vinschger Zuges um kurz nach 6.00 Uhr früh. Eine Mure war – wie berichtet – auf die Geleise niedergegangen, der Zug fuhr auf die Erdmassen auf. Eine Achse des schweren Gefährts war daraufhin aus den Geleisen gesprungen.
Glücklicherweise gab es weder Verletzte noch größere Sachschäden. Nachdem der vordere Teil der Zuggarnitur wieder auf die Geleise gesetzt worden war, konnte das schwere Gefährt um die Mittagszeit in Richtung Bahnhof Schlanders gezogen werden. Der Zugverkehr musste zwischen Schlanders und Goldrain/Latsch nach dem Murenabgang unterbrochen werden.
Der Zug fährt ab heute wieder planmäßig
Heute fährt der Zug im Vinschgau wieder planmäßig. Das sagte STA-Direktor Joachim Dejaco gestern Abend. Am Dienstag wurden an der Unfallstelle Reparaturarbeiten ausgeführt, unter anderem wurden sieben beschädigte Bahnschwellen ausgetauscht.
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein
Indes hat die Bozner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Murenabgangs eingeleitet, um eine etwaige Schuldfrage zu klären. Laut Einschätzung des Landesgeologen Volkmar Mair hat es im betroffenen Gebiet in den vergangenen 90 Jahren kein Wasser geben und es handelt sich somit um ein extrem seltenes Naturphänomen, das nicht voraussehbar war.
Auch Joachim Dejaco, der Direktor der zuständigen Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) betont, dass die Rahmenbedingungen, die zur Mure geführt hatten, in dieser Form „absolut nicht vorhersehbar“ gewesen seien. Man sei als STA sehr bemüht, die Zuglinie in Stand zu halten.