Von: mk
Bozen/Brenner/Brixen – Der 38-jährige Iraker Firas Fadel, der wegen Begünstigung der illegalen Einwanderung mit Gewinnabsicht festgenommen wurde, war als Leiter des Flüchtlingsservicezentrums am Brenner tätig.
Laut Anschuldigungen soll er gemeinsam mit zwei libanesischen Staatsbürgern in Berlin Flüchtlinge um 500 bis 700 Euro pro Kopf über die Grenze geschleust haben.
Fadel ist am Wochenende verhaftet worden. Der Verein Volontarius leitet das Projekt am Brenner. Das bezahlte Personal ist bei der Genossenschaft River Equipe Onlus angestellt.
Am späten Montagvormittag wurde der 38-Jährige von Haftrichter Walter Pelino angehört. Er habe nie Geld für eine Weiterreise der Flüchtlinge nach Norden kassiert. Obwohl Fadel sämtliche Vorwürfe bestreitet, verfügte der Richter, dass Fadel vorerst in U-Haft bleibt. Noch innerhalb dieser Woche möchte Fadel dem ermittelnden Staatsanwalt Igor Secco detailliert Rede und Antwort stehen, heißt es Medienberichten zufolge..
Fadel beteuerte zwar nach wie vor seine Unschuld, allerdings belasten ihn Aussagen von Flüchtlingen, die in Deutschland aufgegriffen wurden. Zudem soll er – laut Ermittlungsergebnissen – den Flüchtlingen Tipps gegeben haben, auf welchen Zügen der Kontrolldruck am geringsten ist.
Vertreten wird er von Anwalt Nicola Nettis.