Von: mk
Bozen – Der Fall des 33-jährigen Tunesiers Jamel Methenni, der seine beiden Kinder im Alter von zwei und vier Jahren ohne Einverständnis der Mutter von Bozen nach Tunesien gebracht hat, schlägt auch national hohe Wellen.
„Das Außenministerium verbietet mir, nach Tunesien zu reisen. Ich wäre die erste, die dort hingeht, um meine Kinder zu sehen“, erklärte Rosa Mezzina, die Mutter des Jungen und des Mädchens, gegenüber dem Fernsehsender Canale 5.
Die Mutter hatte mehrmals telefonischen Kontakt mit ihren Kindern. Sie seien wohlauf, bestätigte die Frau. „Sie haben gefragt, ob sie mich sehen können. Offensichtlich fehle ich ihnen.“ Der Mann hat unterdessen deutlich gemacht, dass er nicht vorhabe, jemals wieder nach Italien zurückzukehren.
In der Zwischenzeit erscheint es immer unwahrscheinlicher, dass der 33-Jährige von Wien aus nach Tunesien aufgebrochen ist. Der weiße Lieferwagen, mit dem der die Flucht ergriffen hatte, ist niemals gefunden worden. Stattdessen wird vermutet, dass der Mann eine Fähre genommen haben könnte.
„Normalerweise starteten wir von Genua aus über das Meer nach Tunesien. Doch ich glaube nicht, dass er sich für diesen Weg entschieden hat. Ich weiß auch, wo die Kinder sind: in seinem Heimatort bei seiner Familie“, erklärte Rosa Mezzina.
Nun bahnt sich für die Frau ein Verfahren an, bei dem Gerichtsspesen in Tunesien anfallen. „Deshalb haben wir dort ein Konto eröffnet“, sagt die Mutter. Das Außenministerium hat erst kürzlich eine Mitteilung verbreitet, in der der Mutter die maximale Unterstützung der Botschaft zugesichert wurde. „Die Gerichtsspesen sind nicht eingeschlossen, denn davon haben wir nichts erfahren“, betont die Großmutter der Kinder.