Von: luk
St. Ulrich – Am gestrigen Montag hat vor allem eine Nachricht in Südtirol hohe Wellen geschlagen: Die Carabinieri von St. Ulrich haben in Gröden eine Party beendet, die gegen die Corona-Maßnahmen verstoßen hat. Rund 200 junge Leute wurden dicht zusammengedrängt in einem bekannten Lokal in Wolkenstein entdeckt, in dem selbst zu normalen Zeiten nur 80 Personen Platz hätten. Der Vorfall löste Unverständnis und Wut aus, sind es gerade solche Feiern, die immer wieder zu neuen Corona-Herden führen.
Deutlich sind auch die Worte von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, spricht er von inakzeptablem Verhalten, das zu verurteilen und zu bestrafen sei. Während Tausende Personen in Südtirol um ihren Arbeitsplatz oder die Zukunft ihres Unternehmens bangen, gebe es Personen, die nur an sich denken und damit andere Menschen auch noch in Gefahr bringen. Der Fall in Gröden ist herausragend, es gibt aber auch viele andere Meldungen von Ereignissen, wo Corona-Regeln in den Wind geschlagen werden. Überfüllte Tische, Ansammlungen vor Bars oder private Feiern.
Auch Landesrat Daniel Alfreider ist verärgert. Alles, was man tun müsse, sei, die Regeln zu befolgen. Ansonsten würde man im Kampf gegen die Pandemie immer wieder zurückgeworfen.
Empörung ist auch bei Manfred Pinzger zu vernehmen, dem Präsident des Hotel- und Gastwirteverbandes. Sollten die Anschuldigungen der Carabinieri korrekt sein, dann müsse das Lokal geschlossen werden. Die wenigen schwarzen Schafe würden die Anstrengungen vieler anderer zunichtemachen.
Die Inhaberin des Lokals sieht die Sache völlig anders. Im Interview mit Alto Adige betont sie, dass die Schilderungen der Carabinieri nicht richtig seien. Sämtliche Plätze seien reserviert gewesen. Zwei Türsteher hätten die Lage im Blick gehabt. Ihre Gäste seien zudem sehr diszipliniert gewesen. Sie kündigt Rekurs an, sollten Sanktionen wie eine Lokalschließung auf sie zukommen.