Von: mk
Mühlbach – Nach dem verheerenden Brand am 30. Jänner sind große Teile des Santerhofs in Mühlbach abgebrannt. Doch die Familie lässt sich nicht unterkriegen. Gemeinsam mit Freunden arbeitet sie bereits am Wiederaufbau. Ein guter Teil des Schadens ist von der Versicherung gedeckt, aber zusätzlich zur psychischen Belastung bleibt auch eine erhebliche finanzielle Last an der Familie hängen.
Wie berichtet, war es zum Brand gegen 21.30 Uhr am Abend gekommen. Bereits bei ihrer Ankunft schlugen den Feuerwehren meterhohe Flammen aus dem Gebäude entgegen. Die Bewohner wurden nach ihrer Evakuierung zunächst in die Feuerwehrhalle und später in einem nahegelegenen Gasthaus untergebracht. Zwei Personen, ein Bewohner und ein Feuerwehrmann, erlitten leichte Verletzungen und wurden ins Krankenhaus von Brixen gebracht.
Die Wehrleute konnten ein Übergreifen des Brandes auf weitere Gebäude verhindern. Trotz allem bleibt das Wohnhaus des Hofs nach dem Brand unbewohnbar.
In der Nacht auf den darauffolgenden Freitag wurde der Santerhof ein zweites Mal zu einem Raub der Flammen. Der Brand hatte sich wieder entzündet.
Die Flammen hatten sich in einem Nebengebäude ausgebreitet. Die Feuerwehr musste erneut einschreiten. Nach ein paar Stunden war auch dieser Brand wieder unter Kontrolle.
Jungbauer Johannes Gasser treibt nun sehr couragiert und mit viel Energie den Wiederaufbau des Biohofes voran. Er hat im Alter von nur 21 Jahren die Führung des Hofes vor einigen Monaten übernommen, nachdem sein Vater Willi aufgrund eines Schicksalsschlages nicht mehr körperlich mitarbeiten kann.
Die Weinberge des Santerhofs, die am Eingang ins Pustertal liegen, sind die nördlichsten Südtirols. Der Santerhof selbst ist die nördlichste Kellerei in Italien.
Der Biohof setzt in erster Linie auf PIWI-Sorten, auf Reben also, die sich aus eigener Kraft gegen Krankheiten wie den Mehltau zur Wehr setzen und daher in normalen Jahren überhaupt nicht behandelt werden müssen. Selbst in Ausnahmejahren kommen am Santerhof, der schon seit 1991 nach organisch-biologischen Richtlinien bewirtschaftet wird, nur biologische Mittel zum Einsatz.
Das besondere Klima, der Boden mit einem hohen Silikatanteil und auch die Meereshöhe von knapp unter 800 Metern, auf der die Weinberge liegen, verleihen Weinen vom Santerhof ganz besondere Geschmacksnoten. Die Betreiber des Hofs konnten damit in der Vergangenheit bereits mehrere Preise gewinnen.
Das Komitee „Hilfe Santerhof“ organisiert in Zusammenarbeit an diesem Wochenende mit der Familie Gasser einen großangelegten Ab-Hof-Verkauf. Wer die Familie unterstützen will, kann dies mit dem Kauf von hofeigenen Produkten tun. Auch am heutigen Sonntag findet der Verkauf auf der Hofstelle von 9.00 bis 17.00 Uhr statt.
Die Palette der Produkte umfasst Apfel- und Traubensaft, die Weißweinsorten Sogrius, Granitus, Primus und Muskaris, den Schaumwein Rio 0.1, den Süßwein Soleil, den Rosè Santrosè sowie die Rotweine Rubus und Robustus. Das Lager ist vom Brand nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Es handelt sich daher um einwandfreie Bioware.
Für diejenigen, die am Wochenende nicht persönlich vorbeischauen können, besteht die Möglichkeit, die Produkte per E-Mail an bio@santerhof.eu oder per Whatsapp an 345 4063937 zu reservieren. Man kann dann die Ware dann in den nächsten Tagen und Wochen am Santerhof abholen.
Wer einfach nur für den Wiederaufbau spenden möchte, kann dies auf den Spendenkonten des Bäuerlichen Notstandsfonds tun:
Kennwort/Zahlungsgrund „Fam. Gasser – Santerhof, Mühlbach“ angeben.
• Raiffeisen Landesbank, IBAN: IT30 D 03493 11600000300011231
• Südtiroler Sparkasse, IBAN: IT67 D 06045 11600 000000034500
• Südtiroler Volksbank, IBAN: IT15 U 05856 11601 050570004004
Jeder gespendete Euro kommt zu 100 Prozent der Familie Gasser zugute. Die Spenden können von Privatpersonen und Betrieben in der Steuererklärung abgesetzt werden.