Von: mk
Bozen – Ermittlungsrichter Andrea Pappalardo hat am Montag gegen den 38-jährigen Pizzabäcker Mustafa Zeeshan aus Vierschach die Eröffnung des Hauptverfahrers wegen erschwerter vorsätzlicher Tötung beantragt.
Er wird beschuldigt, seine Frau Fatima, die im achten Monat schwanger war, in der Nacht vom 29. auf den 30. Jänner 2020 in der eigenen Wohnung getötet zu haben.
Dier 28-Jährige hat laut Ergebnis der Autopsie den Tod durch „Erstickung“ erlitten. Offenbar ist sie erwürgt worden. Der Körper war mit zahlreichen Blutergüssen übersät, berichtet Alto Adige online.
Im Rahmen eines Beweissicherungsverfahrens haben die Anwälte des Angeklagten ein psychiatrisches Gutachten erstellen lassen, um heraus zu finden, ob der Mann zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war und ob er eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Dem Gutachten zufolge leidet der 38-Jährige unter einer schweren Schlafstörung, die während der REM-Phase auftritt. Mustafa Zeeshan könnte sich demnach seiner Tat nicht bewusst gewesen sein.
Der Ermittlungsrichter ließ diesen Einwand allerdings nicht gelten und hat sich für die Eröffnung eines Hauptverfahrens entschieden. Auch Fragen, die die Verteidigung in Zusammenhang mit der Verfassungsmäßigkeit und der Unvereinbarkeit eines verkürzten Verfahrens bei Straftaten mit lebenslanger Haftstrafe aufgeworfen hatte, hat das Gericht zurückgewiesen.
Der Prozess beginnt demnach am 19. November vor dem Schwurgericht in Bozen.