Von: mk
Neumarkt – Nach dem tragischen Hubschrauber-Absturz in Kanada, bei dem im Jänner zwei Südtiroler Jungunternehmer sowie der Pilot des Helikopters ums Leben gekommen sind, bricht nun einer der Überlebenden sein Schweigen. Emilio Zierock wurde bei dem Absturz am schwersten verletzt und musste noch in Kanada mehreren Operationen unterzogen werden. Der 35-jährige Geschäftsführer des Weinguts Foradori in Mezzolombardo stammt aus dem Trentino, lebt aber in Neumarkt.
Der Absturz hatte sich in einem Berggebiet in den Skeena Mountains bei Terrace in British Columbia ereignet – knapp 700 Kilometer nordwestlich von Vancouver. Zwei Gruppen waren zum Heliskiing aufgebrochen. Dabei werden Wintersportler mit dem Hubschrauber auf einen Gipfel geflogen. Von dort beginnt dann die Abfahrt durch tiefen Pulverschnee – ein Erlebnis, das sich für die Beteiligten abrupt in einen Albtraum verwandelte.
Neben dem Piloten sind bei dem Unglück bekanntlich auch die beiden Südtiroler Heinzl Oberrauch (29 Jahre) und Andreas Widmann junior (35) ums Leben gekommen. Verletzt wurden neben Zierock auch Jakob Oberrauch (34), der Geschäftsführer der Sportler AG und Bruder von Heinzl Oberrauch, sowie Johannes Peer (34), der Finanzchef der Sportlergruppe und außerdem Schwager von Jakob und Heinzl Oberrauch.
Der zweite Hubschrauber, in dem Moritz Sanoner, Nikolaus Widmann, der Sohn des Landtagsabgeordneten Thomas Widmann, Marvin Demetz und Alessandro Isotti saßen, blieb hingegen unbeschadet.
Mit einem Foto und einem kurzen Statement meldet sich nun Emilio Zierock auf dem Instagram-Profil des Weinguts Foradori zu Wort. „Ich breche nach diesen anstrengenden Wochen – sowohl physisch als auch im Herzen – das Schweigen“, schreibt der 35-Jährige, der sich bei allen bedankt, die ihm „nahe gestanden“ seien.
Er sei zurück nach Hause in die Dolomiten gekehrt. Dies verleihe ihm eine „unbeschreibliche Freude“. „Wenn ich die Natur rund um mich beobachte, bin ich dankbar noch am Leben zu sein.“ Die Erholungsphase werde noch viel Zeit in Anspruch nehmen, doch der Wille dazu fehle ihm nicht.
„Die Freunde Andreas und Heinzl werden immer in meinem Herzen bleiben“, erklärt Zierock. Er und seine Frau Federica Bassi hatten sich erst rund einen Monat vor dem Unglück das Ja-Wort gegeben und geheiratet.