Von: mk
Nachdem die WHO von Ibuprofen bei einer Covid-19-Erkrankung abgeraten hat, steigt die Nachfrage nach Paracetamol. Das Medikament ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich, doch man sollte man die Risiken nicht unterschätzen, berichtet n-tv.de.
Ibuprofen kann zur Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber eingesetzt werden. Auch Patienten, die mit dem Coronavirus angesteckt wurden, leiden häufig an Fieber. Zu dem bekannten Schmerzmittel sollten sie laut WHO vorerst trotzdem nicht greifen: Möglicherweise verschlimmert es den Krankheitsverlauf.
WHO-Sprecher Christian Lindmeier empfahl stattdessen, im Verdachtsfall bei Fieber Paracetamol einzunehmen. Auch der französische Gesundheitsminister Olivier Véran hatte am Wochenende in einem einem Tweet vor Entzündungshemmern wie Ibuprofen gewarnt und damit für Aufsehen gesorgt. Im Falle von Fieber solle man Paracetamol nehmen, riet Véran.
⚠️ #COVIDー19 | La prise d'anti-inflammatoires (ibuprofène, cortisone, …) pourrait être un facteur d'aggravation de l’infection. En cas de fièvre, prenez du paracétamol.
Si vous êtes déjà sous anti-inflammatoires ou en cas de doute, demandez conseil à votre médecin.— Olivier Véran (@olivierveran) March 14, 2020
Daraufhin ist die Nachfrage nach dem ebenfalls rezeptfreien Schmerzmittel enorm angestiegen. Frankreich schränkt inzwischen den Verkauf sogar ein, damit die Verfügbarkeit garantiert wird. Doch allzu sorgenfrei sollte man mit Paracetamol nicht hantieren.
Warnung vor schweren Leberschäden
Das Mittel ist zwar allgemein gut verträglich. Doch es werde nicht immer korrekt eingenommen, erklärt die Landesapothekerkammer Hessen. Vor allem bei der Dosierung und der Dauer der Anwendung kommt es zu Fehlern.
Für Erwachsene gilt eine Höchstdosis von vier Gramm täglich, wobei zwischen den Einnahmen vier bis acht Stunden vergehen sollten. Wird Paracetamol über mehr als drei Tage eingenommen, sollte dies unbedingt mit dem Arzt abgeklärt werden, empfiehlt Laut “Stiftung Warentest”.
Während der Einnahme müsse man unbedingt auf den Konsum von Alkohol verzichten, da beide Stoffe würden über dasselbe Enzymsystem abgebaut würden, erklärt die Landesapothekerkammer. Daher könne die Einnahme zu einer verstärkten Bildung von leberschädlichen Stoffen führen. Bei Kindern erfolgt die Dosierung nach Körpergewicht, wobei die Pausen müssen länger sein müssen.
Die “Apotheken Umschau” greift zu einer etwas drastischeren Formulierung: “Abbauprodukte von Paracetamol können zu einem Untergang von Lebergewebe führen, was potenziell lebensgefährlich ist.” “PharmaWiki” zufolge kann “die Einnahme von fünf bis zehn Gramm Paracetamol als Einzeldosis zu schweren Leber- und Nierenschädigungen und zum Tod führen. Bei Kindern ist die Dosis geringer.”
Achtung Erkältungsmittel
Das Schmerzmittel kann auch Wechselwirkungen mit Wirkstoffen in anderen Medikamenten oder Lebensmitteln eingehen, wobei vor allem vor allem Arzneimittel gefährlich sind, die bestimmte Leberenzyme anregen. Diese könnten die unerwünschten Effekte von Paracetamol auf die Leber verstärken, so die “Apotheken Umschau”. Dazu würden bestimmte Schlafmittel, Medikamente gegen Epilepsie sowie der Wirkstoff Rifampicin zählen.
Es kann aber auch sein, dass man die empfohlene Höchstdosierung “aus Versehen” überschreitet, weil andere Arzneimittel “verstecktes Paracetamol” enthalten, was laut “PharmaWiki” vor allem bei Erkältungsmitteln der Fall.
Menschen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sollten Paracetamol nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, schreibt die “Apotheken Umschau”. Betroffene sind in diesem Fall Alkoholsüchtige und Menschen, die an einem Gilbert-Syndrom – einer Störung des Leberstoffwechsels – leiden.
Weltweit forschen derzeit mindestens 45 Teams von Pharma-Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einem Impfstoff gegen #Covid19 #WHO #Coronavirus #Impfstoff pic.twitter.com/3O1KLRNM8h
— Neue Westfälische (@nwnews) March 17, 2020