Von: luk
Bozen/Seiser Alm – “Wer auf Almen wandert, wo auch Vieh alpt, sollte einige wenige Verhaltensregeln beachten. Wichtig ist, Abstand zu den Tieren zu halten und Hunde anzuleinen.” Das rät der Südtiroler Bauernbund. Dann hätten Wanderer und Kühe ihre Ruhe. Wie berichtet, sind am Sonntag auf der Seiser Alm in Südtirol zwei Urlauber von einer Kuh-Herde angegriffen worden. Beobachter berichteten, die Leitkuh habe eine Frau aufgegabelt und mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Ein Mann sei zu Boden gestoßen worden. Auch der Notarzt und die anderen Rettern konnten die Tiere nicht aufhalten. Stattdessen griffen die aufgebrachten Kühe auch sie an. Erst der Lärm des Notarzthubschraubers hat die Tiere verscheucht. Angeblich hat ein Hund, der zuvor mit anderen Wanderern des Weges kam, die Herde verschreckt.
Der Südtiroler Bauernbund betont: “Kühe sind friedliebende und ruhige Tiere.” Doch in Ausnahmesituationen könnten Kühe auch nervös werden – meist, wenn Hunde auf den Almen frei herumlaufen oder Wanderer Kälber streicheln möchten. „Am besten ist es, Abstand zur Herde zu halten, damit sich die Kühe nicht bedroht fühlen“, rät Bauernbund-Landesobmann Leo Tiefenthaler. Auch sollten Viehherden umgangen werden. Leider sei es häufig so, dass Wanderer durch Viehherden laufen. “Auch das kann die Tiere nervös machen.”
Besondere Vorsicht sei bei Kälbern geboten. „Sie sind oft sehr neugierig und nähern sich den Wanderern. Auch hier gilt, am besten den Kälbern auszuweichen und sie keinesfalls zu streicheln. Das könnten die Kühe nämlich falsch verstehen und die Kälber verteidigen”, so Tiefenthaler.
Ein besonderes Thema seien Hunde: „Sie sollten niemals frei herumlaufen, sondern müssen an der Leine geführt werden. Denn in den Hunden sehen besonders Mutterkühe eine Bedrohung. Wenn sich ein Rind nähert, sollte der Hunde losgelassen werden, damit sich das Tier auf den Hund und nicht auf den Menschen konzentriert. Mit diesen wenigen, einfachen Regeln lassen sich brenzlige Situation fast immer vermeiden”, so der Südtiroler Bauernbund.
Wie ORF-Südtirol Heute am Montag berichtet hat, könnte eine frühere Begegnung mit einem Wolf die Kuhherde traumatisiert haben. Bei der Begegnung mit dem Hund haben sie dann außergewöhnlich reagiert.