Wie man sich vor Vibrionen schützt

Nach Milton nun noch das: Fleischfressende Bakterien sorgen für tödliche Gefahr

Donnerstag, 24. Oktober 2024 | 15:56 Uhr

Von: mk

Zuletzt haben die Wirbelstürme Milton und Helene für zum Teil verheerende Zerstörungen in Florida gesorgt. Nun kommt eine neue, beunruhigende Meldung hinzu: In Florida häufen sich die Infektionen mit fleischfressenden Bakterien. Der Guardian meldet unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden bisher 74 Fälle, von denen 14 tödlich verliefen. Die Zahlen sind gegenüber dem Vorjahr – 46 Infektionen mit elf Todesfällen – bereits erhöht und es wird ein drastischer Anstieg befürchtet.

Problem Brackwasser

Durch die Hurrikane ist es in Florida zu großflächigen Überschwemmungen gekommen. Warmes, brackiges Meerwasser ist der ideale Nährboden für Vibrio vulnificus. Das Bakterium kann durch den Verzehr von Meeresfrüchten in den menschlichen Körper gelangen und löst dort eine mitunter heftige Infektion aus. Die Symptome reichen von Erbrechen und Durchfall bis zu heftigen Schmerzen und Krämpfen. Ein anderer Infektionsweg führt über die Haut. Schon kleinste offene Wunden oder Verletzungen können genügen, damit die Bakterien darüber in den menschlichen Organismus eindringen. Hier verursachen sie oftmals große, schmerzende Geschwulste. Diese müssen durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Manchmal hilft nur noch eine Amputation des betroffenen Körperteils.

Gefahr für Europa

Vibrionen treten dann vermehrt auf, wenn die (Salz-)Wassertemperaturen über 20 Grad liegen. Aufgrund des Klimawandels und der stetig steigenden Meerestemperaturen wird dies in den kommenden Jahren immer häufiger der Fall sein. Aber schon heute sind Buchten, Bodden und seichte Gewässer Bereiche mit einem erhöhten Vibrionen-Risiko.

Wie kann man sich schützen?

Grundsätzlich gilt: Bei offenen Wunden und Wassertemperaturen über 20 Grad lieber nicht baden gehen. Solltet ihr nach einem Tag am Meer übermäßig starke Schmerzen im Bereich einer Wunde haben oder solltet ihr gar eine Blasenbildung bemerken, empfiehlt das RKI unbedingt den sofortigen Gang zum Arzt.

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Bakterium findet ihr auf der Seite des Bundesinstituts für Risikobewertung.