Von: luk
Bozen – In Südtirol springt erstmals der Staat ein, um die Familie eines Gewaltopfers zu entschädigen. Es geht um den Mordfall Svetla Fileva (30). Die Prostituierte aus Bulgarien wurde am 9. September 2012 am Bozner Boden von Kevin Montolli (24) aus Meran ermordet.
2014 wurde er zu 14 Jahren Haft verurteilt. In zweiter Instanz (März 2015) wurde die Haftstrafe auf zwölf Jahre gesenkt, seit 24. Juli 2015 ist das Urteil rechtskräftig.
Laut Medienberichten hatte das Oberlandesgericht den Hinterbliebenen des Mordopfers über eine Million Euro zugesprochen. Weil Montolli aber praktisch mittellos ist, springt nun der italienische Staat laut EU-Richtlinie ein – vorerst aber nur mit 7.200 Euro.
Ist Montolli nach seiner Strafe ins Arbeitsleben zurückgekehrt, muss er damit rechnen, dass ein Teil seiner Einkünfte zur Tilgung der Schadenersatzsumme gepfändet wird.
Indes prüfen die Anwälte Schritte gegen den italienischen Staat, um eine höhere Summe zu erhalten.