Von: luk
Bozen – Nach dem Tod eines 92-jährigen Mannes im August 2019 in Bozen war eine Ärztin ins Visier geraten, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Der Senior kam wegen eines häuslichen Sturzes in seiner Wohnung ins Krankenhaus und wurde anschließend in einer Privatklinik betreut. Er hatte eine Mikrofraktur am Oberschenkel erlitten. Doch bald schon verschlechterte sich sein Zustand. Es kam zu einer Infektion mit Bakterien, einer Blutvergiftung und schließlich starb der 92-Jährige – der laut den Angaben seiner Familie recht rüstig war – an einem Herzinfarkt.
Vor Untersuchungsrichter Peter Michaeler wurde gestern der Ablauf noch einmal rekonstruiert. Die Hinterbliebenen haben sich nämlich gegen die Archivierung des Ermittlungsverfahrens wegen fahrlässiger Tötung ausgesprochen.
Die Staatsanwaltschaft sah nämlich nach einem Gutachten von Rechtsmediziner Dario Raniero keinen Zusammenhang zwischen den Behandlungsmethoden der Ärzte und dem Tod des Patienten – auch wenn sich die Infektion vermutlich durch die Anwendung eines Katheters entwickelt hatte.
Nun liegt der Ball beim Untersuchungsrichter. Er muss entscheiden, ob er dem Einspruch der Hinterbliebenen stattgibt und weitere Ermittlungen anordnet.