Gemeinde überzeugt von Umweltverträglichkeit

Totes Pferd in Reitstall in Lana: “Silvesterfeuerwerk war weit entfernt”

Samstag, 04. Januar 2020 | 11:25 Uhr
Update

Von: luk

Lana – Ein Zwischenfall im Reitstall in der Industriezone in Lana hat die Diskussionen um das Abfeuern von Feuerwerken neu entfacht.

In der Silvesternacht ist ein Pferd in der Nacht in Panik aus seiner Box ausgebrochen und an einem Herzinfarkt verstorben. Monika Nollet, die Eigentümerin des Pferdes gibt der Böllerei am Jahreswechsel die Schuld am Tod des Tieres. Die Gemeinde Lana geht nicht davon aus, dass das Feuerwerk dem Tier geschadet hat.

Wie die Frau gegenüber der Tageszeitung Alto Adige erklärt, sei bis 23.00 Uhr noch jemand im Stall gewesen. Zu dieser Zeit sei noch alles in bester Ordnung gewesen.

In den Morgenstunden wurde dann das tote Tier gefunden. In einem Kommentar auf Facebook schreibt die erschütterte Pferdeeignerin, dass sie unendlich traurig sei:

Unser Pferd ist heute Nacht in Panik geraten und gestorben. Ich versteh nicht, wie eine Gemeinde wie Lana zu so einem Feuerwerk die Genehmigung geben konnte. Wir sind unendlich traurig Camkano, dass es dich nicht mehr gibt.

Für Nollet ist klar, dass das Feuerwerk die Panik ausgelöst bei „Camkano“ ausgelöst und damit letztlich den Tod des Hengstes ausgelöst hat. Das Pferd sei ansonsten in seinem Wesen sehr ruhig gewesen, so die traurige Pferdebesitzerin. Sie und andere Pferdebesitzer sowie Umweltschützer fordern, dass künftig die Silvesterknallerei eingeschränkt wird.

Nach dem Auffinden des toten Pferdes am frühen Morgen des 1. Januars musste die Freiwillige Feuerwehr Lana zur Bergung des leblosen Tieres gerufen werden. Es war zugleich der erste Einsatz des Jahres für die Wehrleute der Burggräfler Gemeinde.

Die Feuerwehr rückte unter der Leitung des Kommandanten Roland Schwarz mit Kommandofahrzeug und Schwerrüstfahrzeug aus.

Das verstorbene Pferd wurde mithilfe von pneumatischen Hebekissen angehoben, um Bergungsgeschirr anbringen zu können. Erst dadurch konnte das Tier behutsam aus der Stallung gehoben und den Eigentümern übergeben werden. Es standen fünf Mann sowie zwei Mann in Bereitschaft im Einsatz.

Silvesterfeierlichkeiten von Gemeinde genehmigt

Im Dorf heißt es, dass das Pferd 19 Jahre alt gewesen sei. “Auch in den vergangenen Jahren hat es in Lana Feuerwerke gegeben, bei welchen keine Probleme im Pferdestall aufgetreten sind. Das von mir genehmigte Feuerwerk hat in einer Distanz von zirka drei Kilometer stattgefunden und war in der Industriezone (dort befindet sich der Reitstall) zwar zu sehen, jedoch sicher nicht laut zu hören”, betont Bürgermeister Harald Stauder. Allerdings hätten eine Reihe von privaten Feuerwerken und Böllerschüssen in der Industriezone Lana stattgefunden.

Gegenüber der Tageszeitung Alto Adige erklärt Bürgermeister Harald Stauder, dass die Silvesterfeierlichkeiten vom Gemeinderat vor einigen Monaten genehmigt worden seien – in der Überzeugung, dass ein zehnminütiges Feuerwerk der Umwelt und der Tierwelt nicht schadet. “Es ist besser die Abhaltung eines Feuerwerkes Experten zu übertragen, welche die richtigen Materialien verwenden, als dass viele kleine, nicht genehmigte und zum Teil gefährliche private Feuerwerke und Böller verschossen werden”, so Stauder.

Die Organisation der Silvesterfeierlichkeiten in Lana wurde vom Tourismusverein übernommen. Weil in vielen Nachbargemeinden kein Feuerwerk angeboten wurde, strömten zahlreiche Personen etwa aus Meran, aber auch aus Bozen und Eppan nach Lana. Stauder betont, dass er überzeugt sei, dass die Umwelt durch das Feuerwerk nicht erheblich beeinträchtigt worden sei.

Bezirk: Burggrafenamt