Von: luk
Meran – Die Vorbereitungen für die Umsetzung des Projektes “Nachbarschaftskontrolle” in Meran laufen auf Hochtouren. Der erste Koordinator wurde bereits bestimmt. Die Initiative soll bis Weihnachten im Bereich Meran Zentrum starten.
Der Countdown für den Beginn der operativen Phase der Nachbarschaftskontrolle, ein Projekt, das die Stadtverwaltung zur Förderung einer partizipativen Sicherheitskultur umsetzen will, läuft. Nach der Unterzeichnung des entsprechenden Eivernehmensprotokolls mit dem Regierungskommissariat am 7. Februar, der anschließenden Studienreise der Meraner Stadtverwalter nach Verona (wo die Nachbarschaftskontrolle bereits eine gefestigte Realität ist) und dem öffentlichen Informationsabend, der Ende Mai im Bürgersaal stattfand, trafen sich Am Montagabend (16. September) die Projektpartner im Ratssaal, um sich auf den neuesten Stand zu bringen und die nächsten Schritte bis zum konkreten Start des Projekts festzulegen.
Mit dabei waren neben Bürgermeister Dario Dal Medico, Stadtrat Nerio Zaccaria und Stadträtin Emanuela Albieri, auch der Kommandant der Osrtpolizei Alessandro De Paoli, Vertreter der Ordnungskräfte und der Stadtviertelkomitees sowie Bürger und Bürgerinnen, die sich am Projekt beteiligen möchten.
„Nach dem Informationsabend haben wir die Bewerbungen der Interessenten für das Projekt gesammelt und uns dann direkt mit dem Landeskomitee für öffentliche Ordnung und Sicherheit in Verbindung gesetzt, welches am Sitz des Regierungskommissariats in Bozen eingerichtet wurde und in dem der Präfekt den Vorsitz führt. Das Komitee hat die Eignung der Kandidaten geprüft und eine Bewertung abgegeben. Diejenigen, die für geeignet befunden wurden, werden demnächst an einer entsprechenden speziellen Schulung teilgenommen”, erklärte Bürgermeister Dario Dal Medico.
“Die Person, die im der Zone Meran Zentrum als Koordinator für die Nachbarschaftskontrolle fungieren wird, steht bereits fest. Sobald die entsprechende Beschilderung im Stadtviertel aufgestellt ist, voraussichtlich noch vor Weihnachten, wird die Nachbarschaftskontrolle in die operationelle Phase eintreten“, so der Bürgermeister.
„In Italien gibt es bereits sechshundert Gemeinden, welche die Nachbarschaftskontrolle eingeführt haben, und ich bin zuversichtlich, dass diese Initiative auch in Meran Früchte tragen wird, denn es ist ein Projekt, das dort funktioniert, wo man zusammenarbeitet, und Meran versteht es, sich zu vernetzen. Das hat die jüngste Zusammenarbeit zwischen den Kaufleuten gezeigt, die es den Ordnugnskräften ermöglicht hat, den Täter von Diebstählen in mehreren Geschäften unserer Stadt zu identifizieren und die gestohlenen Waren wiederzubeschaffen“, bekräftigte Stadtrat Nerio Zaccaria, der dem Meraner Stadtrat das Projekt der Nachbarschaftskontrolle vorgeschlagen hat.
Was ist Nachbarschaftskontrolle?
Die Nachbarschaftskontrolle ist ein Instrument zur Verbrechensverhütung in einem integrierten Sicherheitskontext, d. h. in einem Prozess der ständigen Interaktion mit den Mitgliedern der Zivilgesellschaft, die ihrerseits in organisierter und strukturierter Weise mit den Ordnungskräften zusammenarbeiten. In der Praxis kümmern sich die Teilnehmer der Kontrollgruppen, die selbstverständlich bürgerschaftlich engagiert und solidarisch sowie entsprechend geschult sein müssen, um ihr Viertel und ihre Mitbürger , indem sie einem Koordinator oder einer Koordinatorin kritische Situationen melden.
Der Koordinator prüft diese Meldungen und leitet sie je nach Zuständigkeit und Priorität an die Staatspolizei, die Carabinieri, die Ortspolizei, die Feuerwehr und die Rettungskräfte weiter. Die Meldungen können verschiedene Angelegenheiten betreffen, wie etwa die Anwesenheit oder die verdächtige Flucht von Fahrzeugen oder Personen, Mobbing-Phänomene, den Verdacht auf Drogenhandel, erhebliche Situationen des städtischen Verfalls, soziales Unbehagen, Störung der Nachtruhe, Vandalismus, verwirrte oder in offensichtlichen Schwierigkeiten befindliche Personen, unangemessene Nutzung öffentlicher Räume, Anwesenheit von Autos, Motor- oder Fahrrädern auf öffentlichen Plätzen, die des Diebstahls verdächtigt werden, das Vorhandensein von gefährlichen Hindernissen auf Verkehrswegen, Störungen oder Wartungsbedarf der öffentlichen Beleuchtung oder der Zäune in öffentlichen Bereichen usw.
“Aber bei der Nachbarschaftskontrolle geht es nicht nur um Beobachtung und Meldung. Nachbarschaftskontrolle bedeutet auch, sich für die Stärkung des Vertrauens in den Nachbar und in die Institutionen einzusetzen, schwächere Bevölkerungsgruppen mit Informationen und Ratschlägen zu unterstützen und ganz allgemein ein Verhalten der gegenseitigen Hilfe anzunehmen”, betonte Stadträtin Emanuela Albieri.
Was Nachbarschaftskontrolle nicht ist
Die Teilnehmer an Nachbarschaftskontrollgruppen tragen keine Waffen, sie treten nicht als Sheriffs auf, greifen im Falle eines Verbrechens nicht ein, führen keine Ermittlungen durch, registrieren keine Personen und dringen nicht in die Privatsphäre anderer ein.
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