Von: mk
Bozen – In den vergangen Tagen sind bei der Post– und Kommunikationspolizei in Bozen insgesamt vier Meldungen von Nutzern sozialer Netzwerke eingegangen, die angaben, Opfer von Erpressungen in Internet geworden zu sein. Ein Opfer hat den Betrügern 2.000 Euro überwiesen.
Die Täter erstellen in der Regel ein “Fake-Profil”, schicken dann eine Freundschaftsanfrage an das potentielle Opfer, indem sie sich für eine Person ausgeben, die sein Interesse erwecken könnte, wie etwa eine hübsche Frau.
Nach einer kurzen Kontaktaufnahme versuchen die Erpresser sofort einen direkten Kontakt mittels Webcam zu erhalten, um so das unwissende Opfer auch zum Austausch von Bildern mit sexuellem Inhalt zu überzeugen.
Auf diese Weise können die Straftäter ein Video vom Opfer herstellen und setzen sich mit ihm erneut in Verbindung, um einen Geldbetrag einzufordern. Im Gegenzug würden dafür die Aufnahmen oder die Fotos von ihm nicht veröffentlicht.
Die Post- und Kommunikationspolizei weist darauf hin, dass eine eventuelle Freundschaft im Netz nur bereits bekannten Personen gewährt werden sollte. Alle im Netz eingegebenen Bilder, Video und Informationen, auch über Webcam, geraten definitiv aus der Kontrolle des Inhabers. Man müsse immer vorsichtig sein, welches Material ins Netz hochgeladen wird.
Auf die Anfragen oder Forderungen des Erpressers sollte nie eingegangen werden, da die Verbreitung des Materials im Netz trotzdem nicht verhindert werden könne, erklärt die Postpolizei. Außerdem könnte es zu weiteren Zahlungsaufforderungen kommen.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass Straftäter mit Hilfe von Foto-und Videobearbeitungsprogrammen (video-photoediting) in einer Art Fotomontage Fotos und Videos herstellen, in denen Gesichter von realen Personen, die in sozialen Netzwerken kontaktiert wurden, mit einem fremden Körper kombiniert werden, der in einer eindeutigen sexuellen Stellung zu sehen ist.
Falls Bürger diesen Erpressungsversuchen zum Opfer fallen oder sich sorgen, dass ein Video von ihnen veröffentlicht wird, können sie sich für weitere Informationen an die Post- und Kommunikationspolizei Abteilung Bozen unter der Rufnummer 0471/531413 wenden.