Von: mk
Bozen – Zu einer dramatischen Verfolgungsjagd ist es späten Sonntagabend in Bozen gekommen. Eine Polizeistreife wurde gegen 23.00 Uhr auf einen weißen Lieferwagen aufmerksam, der mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und nach einem plötzlich Manöver gegen die Fahrtrichtung in die Galilei-Straße einbog.
Sofort nahmen die Beamten mit Blaulicht und Sirene die Verfolgung auf. Sie schafften es allerdings nicht, sich dem Lieferwagen seitlich zu nähern, ohne die entgegenkommenden Fahrzeuge zu gefährden und eine Frontalkollision zu riskieren.
Auf der Höhe der Palermo-Brücke hielt der Lieferwagen in der Pacinotti-Straße abrupt an und die beiden Insassen ergriffen zu Fuß die Flucht, wobei sie jeweils unterschiedliche Richtungen einschlugen.
Auch die Polizisten stiegen aus dem Streifenwagen aus und rannten hinterher. Einer der Übeltäter, der Palermobrücke zusteuerte, drehte sich zweimal um und griff dabei mit seiner rechten Hand in die Tasche seiner Jacke.
Der Polizist, der ihn verfolgte, befahl aus Angst vor einem Schusswechsel dem Mann, stehen zu bleiben, und feuerte mehrere Warnschüsse in die Luft ab, ohne dass dabei jemand verletzt wurde. Der Mann setzte jedoch seine Flucht in Richtung Umfahrungsstraße entlang des Eisacks fort und entschwand in der nächtlichen Umgebung. Auch der zweite Insasse des Lieferwagens schaffte es, den Beamten zu entkommen.
Das Fahrzeug des Typs Fiat Ducati war nicht als gestohlen gemeldet worden. Der Inhaber des Firmenwagens bestätigte allerdings, dass der Lieferwagen erst kurz zuvor von Unbekannten in der Zuegg-Straße entwendet worden war.
Das Fahrzeug war nicht abgesperrt und die Schlüsse waren in der Sonnenblende versteckt. Die Spurensicherung versucht derzeit, den genauen Tathergang zu rekonstruieren. Die Ermittler interessiert vor allem die Frage, was die beiden Männer mit dem Lieferwagen vorhatten.
„Das rücksichtslose Verhalten der Täter hat nicht nur die Sicherheit der Passanten, anderer Verkehrsteilnehmer und der Polizisten ernsthaft gefährdet, sondern hätte auch beinahe zu einer Tragödie geführt“, betont Quästor Paolo Sartori. Er lobt die Professionalität, die die Beamten an den Tag gelegt haben.
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