Von: luk
Bozen – Die Südtiroler Landesregierung wird in einer Verordnung das Tragen eines Mundschutzes verpflichtend einführen. Das hat Landeshauptmann Arno Kompatscher gestern auf der täglichen Pressekonferenz betont und dabei auf Asien verwiesen, das in großen Teilen besser mit der Coronakrise zurechtkommt, als die westliche Welt. Das habe auch mit der Kultur des Tragens eines Nasen- und Mundschutzes zu tun.
Kompatscher erklärte, dass die neue Verordnung als Bürgerpflicht anzusehen sei und nicht mit Strafen verbunden sein wird.
Für zumindest eine gewisse Zeit werden wir uns also wohl an das neue Accessoires im Gesicht gewöhnen müssen. Es kann auch mit einfachen Mitteln selbst hergestellt werden.
Dieser einfache Nasen- und Mundschutz, der OP-Masken nahe kommt, schützt den Träger zwar nur bedingt vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Allerdings kann man dadurch sein Gegenüber vor feuchter Aussprache und Tröpfchenausstoß beim Husten schützen. Trägt also jeder eine solche Maske, können Infektionen insgesamt eingedämmt werden.
In Südtirol ist die Zahl der positiv auf Corona Getesteten am Mittwoch auf 1.398 gestiegen. Es ist ein Lichtblick, da sich offenbar die Kurve der Neuinfektionen abflacht und die Zahl der Intensivpatienten momentan stabil ist. Das hat laut der Tageszeitung Alto Adige auch damit zu tun, dass Deutschland und Österreich elf Intensivpatienten aus Südtirol übernommen haben.
Dennoch sei man am Limit und die Intensivmedizin sei weiterhin Sorgenkind, warnt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. Patienten mit schweren Verläufen müssen dort zwei bis drei Wochen behandelt werden. Die Verantwortlichen sorgen sich derzeit vor einer zweiten Welle an Infektionen.