Ein Appell an Verantwortung und Respekt

Nationaler Gedenktag für Opfer im Straßenverkehr

Samstag, 16. November 2024 | 10:46 Uhr

Von: fra

Bozen – Am Sonntag, 17. November 2024 wird in der Kirche San Giovanni Bosco in Bozen der nationale Gedenktag für die Opfer des Straßenverkehrs begangen. Die Straßenpolizei von Bozen und die Freiwilligenorganisation „Davide sempre con noi“ erinnern an die Menschen, die bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, sowie an ihre Angehörigen und an Polizeikräfte, die im Straßenverkehr oft unter großem Risiko ihren Dienst verrichten. Dieser Tag bietet eine Gelegenheit, über die Bedeutung eines verantwortungsvollen Verhaltens im Straßenverkehr nachzudenken.

Wichtige Botschaften

Ablenkung, überhöhte Geschwindigkeit und Missachtung von Verkehrsregeln zählen zu den Hauptursachen von Unfällen. Auch Fußgänger gefährden sich oft durch Unachtsamkeit oder Eile. Schon wenige Sekunden der Ablenkung, etwa durch die Nutzung eines Handys, können bei 50 km/h dazu führen, dass ein Fahrzeug 30 Meter fast blind zurücklegt. Auf Autobahnen sind die Folgen noch gravierender, da bei höherem Tempo deutlich größere Strecken in kürzester Zeit überwunden werden. Die Zahlen verdeutlichen das Problem: Im Jahr 2023 ereigneten sich laut ISTAT in Italien 166.525 Verkehrsunfälle mit 3.039 Todesopfern. Trotz eines Rückgangs der Zahlen um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Straßenverkehrssicherheit eine der größten Herausforderungen. Ziel ist es, die Opferzahlen bis 2030 drastisch zu reduzieren und bis 2050 auf null zu senken.

Prävention und Bildung

In der Provinz Bozen sind die Unfall- und Todesraten weiterhin überdurchschnittlich hoch. Im Jahr 2023 wurden 1.767 Unfälle mit 36 Todesopfern registriert. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit von Aufklärung und Prävention. Italien engagiert sich seit Jahren mit Kampagnen und Bildungsinitiativen für die Verkehrssicherheit, die besonders bei jungen Menschen ansetzen. Bereits in Grundschulen bringt die Polizei durch speziell entwickelte Programme und anschauliche Beispiele Kindern bei, wie wichtig Vorsicht und Rücksicht im Straßenverkehr sind.

Appell an die Gesellschaft

Italiens Präsident Sergio Mattarella wies 2022 in seiner Neujahrsansprache auf die Dramatik von Verkehrsunfällen hin, insbesondere unter Jugendlichen. Er betonte, dass jede Fahrlässigkeit, sei es durch Geschwindigkeit, Alkohol oder Drogen, das eigene Leben und das anderer Menschen zerstören könne. Renato Cortese, Direktor der Verkehrspolizei, unterstrich ebenfalls die Verantwortung jedes Einzelnen: Straßen seien Orte des Lebens, keine Schlachtfelder. Dieser Gedenktag erinnert daran, dass es ein gemeinsames Ziel ist, die Sicherheit auf den Straßen durch Respekt, Bildung und Verantwortung nachhaltig zu verbessern.

Bezirk: Bozen

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