Von: luk
Bozen – Mit dem Rothirschprogramm sollen die erhöhte Rothirschdichte in den Gebieten des Nationalparks Stilfserjoch eingedämmt und damit das aus den Fugen geratene ökologische Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Im Herbst 2017 wurde dazu ein Fünfjahresplan zum Schutz und zum Management des Rothirsches genehmigt, nachdem das Gesamtstaatliche Institut für Umweltschutz und Umweltforschung ISPRA (Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca ambientale) sein bindendes Gutachten dazu abgeben hatte. Dieses sah verschiedene Auflagen für die Entnahmeperiode 2017/18 vor.
Seit Anfang Mai liegt nun das positive Gutachten der ISPRA für die Entnahmeperiode 2018/19 vor. Heute (22. Mai) hat die Landesregierung (im Rahmen einer kurzfristig anberaumten Blitzsitzung) auf Vorschlag von Landesrat Richard Theiner, in dessen Zuständigkeit der Nationalpark Stilfserjoch fällt, das Rothirschprogramm 2018-21 genehmigt. “Das Rothirschprogramm dient der Verringerung der Population und ermöglicht eine geregelte Entnahme, um Schäden in der Land- und Forstwirtschaft vorzubeugen”, unterstreicht Landesrat Theiner.
Neu ist, dass ab sofort auch Entnahmen im Nationalparkanteil im Ultental möglich sein werden. Die Rothirschentnahmen 2017 hatten ausschließlich die Gebietseinheiten Mittlerer Vinschgau/Martell und Gomagoi/Taufers des Nationalparks betroffen. Zudem gibt es eine Frühjahrsentnahme im Mai 2018 im Ultental: “Diese wird auf experimentellem Wege eingeführt und betrifft einjährige weibliche und männliche Rothirsche, die ausschließlich von den Nationalpark-Rangers entnommen werden dürfen”, erklärt Hanspeter Gunsch, Direktor des Landesamtes für den Nationalpark Stilfserjoch.
So wie auch im vergangenen Jahr werden die Entnahmen im Herbst ab 20. Oktober 2018 in den Gebieten Mittlerer Vinschgau/Martell, Gomagoi/Taufers und Ultental fortgesetzt. Die Organisation und Koordination der Entnahmeaktion liegt wiederum beim Landesamt für den Nationalpark Stilfserjoch. Die Entnahmen werden in Zusammenarbeit mit eigens dafür geschulten Entnahmespezialisten durchgeführt. Knapp 500 Entnahmespezialisten hat das Nationalpark-Amt dazu bisher ausgebildet.