Von: mk
Leifers – Nach dem von Letizia Espanoli entwickelte Sente-Mente-Modell ist Demenz nicht nur eine Zeit mit Problemen, sondern auch der Beginn einer Reise, die neue Möglichkeiten aufzeigen kann. Das Modell stellt den “vitalen Kern” in den Mittelpunkt, der in jedem Menschen vorhanden ist und bis zum Ende gepflegt und geliebt werden muss. Das Sente-Mente-Modell wird am 21.September 2018 im Rahmen eines Bürgerabends in Leifers vorgestellt.
In Südtirol gibt es zwischen 12.000 und 13.000 Demenzfälle mit etwa Tausend neuen Fällen pro Jahr. Von diesen wird nur ein Teil vom Gesundheitsdienst betreut, während der Rest zu Hause von Familienangehörigen oder Betreuern unterstützt wird.
Es ist wichtig, dass diesen Menschen die richtigen und notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um eventueller Frustration und dem Gefühl der Ohnmacht, entgegenzuwirken.
Die Koordinatorin des Gesundheitssprengels Leifers-Branzoll-Pfatten des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Irene Larentis, sowie die Vizekoordinatorin Roberta Lenzi, organisieren mit Unterstützung und unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Leifers am 21. September 2018 einen Bürgerabend, an dem die Begründerin des Sente-Mente-Modells, Letizia Espanoli, dieses vorstellen wird. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Bei dieser Veranstaltung werden auch die Sente-Mente-Labore präsentiert, die von den Krankenschwestern/“Felicitatrici“ Irene Larentis und Roberta Lenzi geführt werden. Diese bieten kostenlose Information für alle Interessierten, vor allem aber für Personen, die selbst mit Demenz leben oder sich um Menschen mit Demenz kümmern.
Ziel der „Felicitatrici“ ist es, unterstützend einzuwirken und die Betroffenen sowie ihre Familien aus dem Gefühl der Ohnmacht zu befreien und hin zur „Selbstwirksamkeit“ zu führen. Hin zum Gefühl, dass die Zeit der Demenz durchaus als wertvolle Lebenszeit gesehen werden kann.
Grundsätzlich handelt es sich dabei um einen Weg des persönlichen Wachstums durch praktische Erfahrungen, die es den Menschen ermöglicht ihre Resilienz zu trainieren, also die Fähigkeit eines Individuums, sich einem traumatischen Ereignis oder einer schwierigen Zeit zu stellen und diese zu überwinden. Dies ermöglicht neue Perspektiven und Möglichkeiten für Betreuer, Familienmitglieder und Menschen, die mit der Krankheit leben müssen.
Sente-Mente ist ein Projekt, das 2014 von Letizia Espanoli entwickelt wurde. Espanoli ist seit 29 Jahren im Bereich der sozialen Gesundheit tätig. Der zentrale Leitsatz, dem das Modell Sente-Mente folgt: Die „Schönheit“ eines Menschen vergeht nicht durch eine Krankheit.
Dem Namen des Projekts liegt eine Umformulierung des Begriffs “De-mind” (wörtlich “außerhalb” des Geistes) zugrunde. Sente-Mente meint also die Fähigkeit zu „fühlen“. In der Tat hat sich dank neueren Studien gezeigt, dass das emotionale Leben bei Menschen, die mit Demenz leben, erhalten bleibt. Selbst wenn ihre Fähigkeit, Erinnerungen, Sprache oder Argumentation zu bewahren, sich verschlechtert, bleibt ihre Fähigkeit, Gefühle zu fühlen und die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen, stark (Feelings without Memory in Alzheimer Desease).
Sente-Mente-Project – neue Ideen, um mit Demenzkranken besser leben zu können. Mit Letizia Espanoli.
Freitag, 21. September 2018, 20.00 Uhr
Theater Gino Coseri, Schuldurchgang, Leifers. Sprache: Italienisch
Eintritt frei.
Für mehr Information über das Modell Sente-Mente: www.letiziaespanoli.com/sente-mente/