Von: apa
Bei der Serie von Bombendrohungen vergangenen Herbst gegen zahlreiche österreichische Einrichtungen haben sich laut Staatsanwaltschaft Linz Hinweise ergeben, dass diese doch nicht ausschließlich auf das Konto eines Einzelnen, konkret eines verdächtigten Schweizers, gehen könnten. Behördensprecherin Ulrike Breiteneder bestätigte am Montag einen Bericht im ORF OÖ, wonach eine “unbekannte Tätergruppe, die aus Deutschland operiert” ermittelt worden sei.
Das Motiv für jene Drohungen dürfte gewesen sein, “Behörden aufzuschrecken”, spricht Breiteneder von einem “besonderen Fall des Cybermobbings”. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) ermittle noch, bisher konnten die Verdächtigen noch nicht ausgeforscht werden.
Vier Drohmails werden Schweizer zugeordnet
“Spiegelgleich” zu den Ermittlungen in Österreich liefen laut Staatsanwaltschaftssprecherin jene in der Schweiz weiter. Vier Drohmails würden derzeit dem Eidgenossen zugeordnet. Der zum Tatzeitpunkt 20-Jährige galt bisher als einziger Verdächtiger und ein EU-Haftbefehl auf Basis eines Rechtshilfeersuchens gegen ihn wurde erlassen. Auch eine Razzia wurde von der Schweizer Exekutive bei ihm durchgeführt. Der Mann befindet sich aber weiter auf freiem Fuß, er habe nach wie vor Zugriff auf seinen Laptop sowie sein Handy.
Die Bombendrohungen gegen diverse österreichische Bahnhöfe sowie Schulen und Einkaufszentren wurden vor allem Ende September und Anfang Oktober per E-Mail an deren Landespolizeidirektionen geschickt. Das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens für die ÖBB bezifferten diese im “höheren fünfstelligen Bereich”, hatte ein Sprecher auf Anfrage der APA mitgeteilt. 690 Züge waren von den Bombendrohungen betroffen gewesen. 53 Züge pro Drohung waren insgesamt eingeschränkt, davon zehn Züge der ÖBB. Die Behinderungen im Zugverkehr sorgten für rund 29.000 Verspätungsminuten, exklusive entfallener Halte und Züge.
Aktuell sind 1 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen