Von: mk
Bozen/Sexten/Sidney – Aurora ist der Name der Tochter jener Frau aus Australien, die am 13. Februar 2017 nach einem schrecklichen Skiunfall am Helm im Hochpustertal auf der Skipiste mit dem Rettungshubschrauber ins Bozner Spital geflogen werden musste. Das Baby ist eben erst auf die Welt gekommen und markiert wie ein kleines Wunder einen neuen Abschnitt im Leben der Familie. Denn die Frau ist nach dem Unfall an den Rollstuhl gefesselt, berichtet Alto Adige online.
Wie das Licht, das nach einer langen Phase der Dunkelheit das Leben, wieder erhellt, empfindet die 30-jährige Chloe Kennedy die Geburt ihres Kindes. Nach dem schweren Unfall in Sexten war die junge Frau in Bozen drei äußerst delikaten neurochirurgischen Eingriffen unterzogen worden.
Bei dem Sturz hatte sie schwere Verletzungen an der Wirbelsäule davongetragen. Seitdem kann sie sich nur mehr im Rollstuhl fortbewegen.
Um sich die Operationen in Bozen leisten zu können, war in ihrer Heimat in Australien eine Spendenkampagne ins Leben gerufen worden. Damals befand sich die junge Frau noch immer auf der Intensivstation.
Ihr 34-jährgier Lebensgefährte Antonello Vigna, der aus den Marken stammt, war in diesem düsteren Moment bei ihr – ebenso wie ihre Mutter und ihre drei Schwestern, die eigens aus Australien eingetroffen waren.
Doch Chloe Kennedy ließ sich nicht unterkriegen. Rund 28 Monate später tauchen die Fotos von Aurora mit den glücklichen Eltern auf.
„Sie ist jemand, der niemals aufgibt. Sie glaubt nicht daran, den Rest ihres Lebens im Rollstuhl verbringen zu müssen. Es gibt verschiedene Apparaturen auf experimentellem Niveau, die an der Universität getestet werden. Chloe ist entschlossen, sie auszuprobieren“, erklärt ihr Lebensgefährte.
Der Fernsehsender Channel 7 widmet der Geschichte von Chloe einen eigenen Beitrag, der mit dem Skiunfall beginnt. Die junge Australierin war so begeistert von Italien, dass sie sich im Jahr 2016 dazu entschloss, ihre Arbeit beim Roten Kreuz aufzugeben und ohne ihren Freund ein Sabbatjahr in der Toskana zu verbringen, wo sie einen Kurs an der „Accademia Riaci“ in Florenz zu belegte. Ihr italienischer Freund lebt seit 2011 in Sidney.
Bis Februar hat sie anschießend ein Praktikum in einem Restaurant absolviert. Vor dem Heimflug im April war dann als krönender Abschluss noch ein Skiurlaub in Norwegen geplant. Doch dann kam alles anders.
Der Urlaub fand am Helm im Pustertal ein abruptes Ende, wo sie mit einem Bekannten aus dem Cadore-Tal beim Skifahren war.
Zu gern hätte Chloe das Nordlicht im Norden Europas einmal in ihrem Leben gesehen. Doch dazu ist es bislang noch nie gekommen. Auch aus diesem Grund hat sie ihre Tochter Aurora genannt. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.
Im Dezember wollen Chloe und Antonello wieder nach Italien kommen. Auch ein Besuch in Bozen steht auf dem Programm. Das Paar will sich nämlich bei den Ärzten und Krankenpflegern für deren Einsatz bedanken.