Von: mk
Bozen – Mehrere Blockschläge und Erdrutsche haben sich heute früh in Südtirol ereignet.
Um 7.43 Uhr ging ein Steinschlag bei Pontives bei Kilometer 10 auf der Straße zwischen Klausen und Pontives nieder, um 8.00 Uhr kam ein Steinblock im Ausmaß von zwei Kubikmetern hinter dem Kindergarten Niedervintl zum Stillstand, um 8.06 Uhr wurde ein Blockschlag auf der Straße Karneid-Gummer verzeichnet, später ein Erdrutsch in Terlan.
Das Landeswarnzentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat mit dem Warnlagebericht gestern mit der Stufe Gelb (geringes Gefährdungspotential) vor hydrogeologischen Risiken – zum Beispiel Massenbewegungen oder Murgängen – gewarnt.
“Der Regen war dringend notwendig”, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, “aber das Gelände reagiert nun entsprechend, wobei zwar kleinere Ereignisse eingetreten sind, aber keine größeren Schäden”. Was sich ereignet, ist ein hydrogeologisches Phänomen: Bei einer Sättigung des Bodens und entsprechenden Neigungen des Geländes werden geomorphologische Prozesse in Gang gesetzt, weshalb unter Umständen Erdrutschungen und Murgänge entstehen. Der Boden braucht meist länger, um zu reagieren, wenn er durch den vorangegangenen Niederschlagsmangel länger trocken war.
Aufgrund des Regens sind auch die Pegel der Flüsse beachtlich angestiegen. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, führt die Etsch auf der Höhe von Branzoll derzeit 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. In der vergangenen Tagen lag das Volumen bei 100 Kubikmetern.
Wegen der anhaltenden Niederschläge wurden von den Freiwilligen Feuerwehren im Land seit gestern Abend rund 20 Einsätze durchgeführt. Die Feuerwehrleute mussten wegen kleinerer Erdrutsche, Steinschläge, wegen umgestürzter Bäume auf Straßen, Fahrzeugbergungen sowie Überschwemmungen ausrücken. Weiters werden von den Freiwilligen Feuerwehren verschiedene Kontrollfahrten durchgeführt und Bachläufe kontrolliert.