Zertifikat überreicht

Noch mehr Patientensicherheit

Mittwoch, 11. Oktober 2023 | 15:46 Uhr

Von: mk

Bozen – Frühzeitiges Identifizieren von Risiken kann Schäden vermeiden. Der Südtiroler Gesundheitsbetrieb hat als erster Sanitätsbetrieb in Italien die strengen Kriterien nach dem Risk-Management „Phoenix 5.0“ bestanden; heute wurde das Zertifikat dazu im Rahmen einer Pressekonferenz überreicht.

Der Sanitätsbetrieb hat eine Art „Risikofotografie“ des Betriebes anfertigen lassen und dazu die renommierte Universität „LUISS“ (Libera Università degli Studi sociali) in Rom mit ins Boot geholt. Der Zertifizierungspfad wurde von Prof. Stefano Mezzopera mit „Phoenix 5.0“ weitergeführt, heute wurde dem Südtiroler Sanitätsbetrieb als ersten Sanitätsbetrieb in Italien die Auszeichnung verliehen.

Auf der Grundlage dieser unabhängigen Bewertung wurden rund 50 Personen aus dem klinischen Bereich zu Referentinnen und Referenten für Riskmanagement ausgebildet, welche zukünftig als wichtiger Teil der klinischen Führung zusammen mit dem betrieblichen Risk-Management-Team unter der Leitung von Facharzt Oliver Neeb in den Abteilungen und Diensten agieren werden.

„Wir haben es in unseren Einrichtungen tagtäglich mit kranken, manchmal auch schwerkranken Menschen zu tun, die zudem oft noch einen sehr fragilen Allgemeinzustand haben. Ihnen die höchstmögliche Sicherheit zu garantieren, die in einem Betrieb dieser Größenordnung möglich ist, ist unsere Pflicht und unser aller Auftrag. Darum bin ich sehr zufrieden, dass wir nun auch schwarz auf weiß haben, dass der Gesundheitsbetrieb in dieser Hinsicht gut gerüstet ist“, so Generaldirektor Florian Zerzer.

Sanitätsdirektor Josef Widmann weiß selbst aus seiner Erfahrung als langjähriger Kliniker, wie wichtig es ist, alles zu unternehmen, „damit die Sicherheit in der Betreuung unserer Patientinnen und Patienten erhöht wird. Unerwünschte Ereignisse können im klinischen Alltag leider nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden; wir können aber mit einem gut entwickelten Risikomanagement zukünftige Fehler reduzieren beziehungsweise verhindern. Wir erlernen dadurch auch einen besseren Umgang mit Fehlern, wo es nicht darauf ankommt, Schuldige zu identifizieren, sondern Analysen durchgeführt werden, die es uns erlauben, die Prozesse zu verbessern, was direkt zur Erhöhung der Patientensicherheit führt.“

Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass gerade in Risikobereichen, wie in Abteilungen, in denen Sturzgefahr durch vermehrt ältere Patientinnen und Patienten herrscht, Analysen vorgenommen werden, um eventuelle Prozessfehler zu erheben und Verbesserungen einzuleiten. „Hier gilt es auch, eine Kulturänderung zu schaffen, um zu Sicherheitsthemen zu sensibilisieren“, so der betriebliche Risk-Manager Oliver Neeb. „Wir haben nicht nur eine hohe Motivation unter den Teilnehmenden des Lehrgangs, sondern generell unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im klinischen Bereich arbeiten. Deshalb bin ich überzeugt, dass eine immer besser werdende Aufklärung zu Risikothemen nach und nach hilft, kritische Bereiche langfristig noch sicherer zu machen.“

Die Übergabe des Zertifikates erfolgte durch Carlo Perinivon CSQA – Certificazioni srl, und Stefano Mezzopera.

Bezirk: Bozen