Von: mk
Forlì – Einsatzkräfte waten im Schlamm, Häuser sind beschädigt und noch immer befindet sich Wasser in den Kellern. Die Lage in Forlì ist nach dem Starkregen und den Überschwemmungen nach wie vor verheerend. Wie hoch die Schäden ausfallen, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Hilfe ist weiterhin nötig und auch Südtirols Freiwillige Feuerwehren packen im Unwettergebiet mit an. Mit der derzeitigen Wetterbesserung mehren sich allerdings auch die Hoffnungsschimmer.
Am Sonntag sind weitere 30 Freiwillige Wehrleute aus Südtirol ins Krisengebiet aufgebrochen. Dazu kommen Techniker der Agentur für Bevölkerungsschutz, Vertreter der Berufsfeuerwehr und Freiwillige des Weißen Kreuzes. Nach drei Tagen steht ein Schichtwechsel an, denn die Arbeit ist anstrengend.
„Mittlerweile hat sich einiges verbessert“, erklärt Lois Steger, Abschnittsinspektor der Freiwilligen Feuerwehren im unteren Pustertal gegenüber Südtirol News. Obwohl die Schäden immens seien, funktioniere die Infrastruktur wieder. „In vielen Häusern gibt es wieder Strom, das Wasser in den Straßen ist großteils abgesaugt. Nur viele Keller müssen noch ausgepumpt werden.“
Auch das Wetter wird wärmer. Am Nachmittag zeigte sich die Sonne, was für die Einsatzkräfte in Uniform bei der Arbeit nicht nur angenehm ist. Trotzdem ist man über die Verschnaufpause froh. Auch morgen soll es voraussichtlich nicht regnen.
Ein beeindruckendes Phänomen, das Spuren hinterlässt, sei das Ausmaß des Schadens, das sich vor den eigenen Augen abzeichnet. „Auf einem Parkplatz standen rund 100 Autos im Wasser, bei denen nur mehr die Dächer zu sehen waren. Die Autos müssen allesamt verschrottet werden“, vermutet Steger.
Beeindruckend sei aber auch die Solidarität zwischen den Menschen. „Es hat viel private Hilfe gegeben. Freunde und Bekannte sind herbeigeeilt und haben etwa beschädigtes Mobiliar auf die Straße getragen. Auch viele junge Leute haben geholfen“, berichtet Steger.
Gesenkt hat sich unterdessen der Pegelstand des Grundwassers. Dies trägt dazu bei, dass der Boden mehr Wasser aufnehmen kann und sich die Situation beruhigt.
Die schweren Unwetter haben 14 Menschen das Leben gekostet, mehrere Tausende sind weiterhin obdachlos. Die Überschwemmungen verursachten Schäden in Milliardenhöhe. Die Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni plant am Dienstag eine Ministerratssitzung, um Hilfsgelder locker zu machen.