Von: mk
Bozen – Australien setzt Schritte in Richtung Öffnung, Dänemark hat alle Beschränkungen aufgehoben und auch über Südtirol weht die Hoffnung wie eine frische Brise. Dabei können wir vom Norden Europas noch einiges lernen.
In Italien und damit auch bei uns werden schrittweise Lockerungen umgesetzt. Bald soll etwa die Maskenpflicht im Freien fallen. Doch warum werfen wir nicht gleich alle Regeln über Bord? Die Zahl der Neuinfektionen sinkt, die Situation in den Krankenhäusern bleibt zwar angespannt, aber überschaubar.
Gerade die Jugendlichen hätten Normalität bitter nötig. Sie zählen zu den Verlierern der Pandemie: Auf der einen Seite bestimmen Langweile und Zukunftsängste ihr Leben, auf der anderen Seite fühlen sich viele gestresst und überfordert.
Doch Dänemark kann für uns nur zum Teil ein Vorbild sein. Dänen gelten als lustige Kombination von Gegensätzen: Einerseits findet man vielfach Dickköpfigkeit und eine antiautoritäre, liberal-individualistische Haltung, andererseits herrscht aber auch viel Gemeinschaftssinn und Solidarität vor.
In Dänemark sind mehr als 81 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft. Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung haben darüber hinaus eine dritte Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Von den Ü-60-Jährigen sind mehr als 95 Prozent geboostert, während bei uns erst 73 Prozent den Impfzyklus vollständig abgeschlossen haben. 87.493 Südtirolerinnen und Südtiroler über fünf Jahren sind indes überhaupt nicht geimpft.
Bleibt nur zu hoffen, dass uns wenigstens die milden Temperaturen im Frühling und im Sommer den Weg in die Freiheit ebnen.