Zypern mit meisten Anträgen im Verhältnis zur Bevölkerung (Archivbild)

Österreich bei Asylanträgen pro Kopf an 2. Stelle in der EU

Freitag, 22. September 2023 | 13:06 Uhr

Von: apa

Im Juni haben 83.385 Menschen in einem der 27 EU-Länder erstmals um Asyl angefragt – das sind ein Viertel mehr als ein Jahr davor (Juni 2022), aber weniger als im vergangenen Herbst, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag mitteilte. Die zweithöchste Anzahl an Erstanträgen pro Kopf wurde in Österreich verzeichnet, nach Zypern. Auch bei unbegleiteten Minderjährigen lag Österreich EU-weit an zweiter Stelle, 2022 lag es an der Spitze.

Zu den Erstanträgen kommen 5.795 Menschen, die eine erneute Anfrage stellten. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Ähnlich wie in den Vormonaten wurden auch im Juni 2023 in Deutschland (23.190), Spanien (16.075), Frankreich (12.475) und Italien (10.730) die meisten Erstanträge auf Asyl gestellt, was 75 Prozent aller Erstanträge in der EU ausmacht. Die Gesamtzahl der Asyl-Erstantragsteller lag in der EU bei 0,186 je tausend Einwohner. Im Vergleich zur Bevölkerung der jeweiligen EU-Länder wurde die höchste Rate registrierter Erstantragsteller im Juni 2023 in Zypern (0,799 Antragsteller pro Tausend Einwohner) verzeichnet, die zweithöchste in Österreich (0,519). Im Gegensatz dazu wurde die niedrigste Rate in Ungarn (0,0004) gemessen.

Wie in den Vormonaten bildeten auch im Juni 2023 Syrer die größte Gruppe der Asylbewerber (13.150 Erstantragsteller). Es folgten Afghanen (7.775), Venezolaner (6.925) und Kolumbianer (6.165).

Die Zahl der Neuanträge unbegleiteter Minderjähriger ging von Mai auf Juni 2023 um drei Prozent auf 2.975 zurück. Die große Mehrheit kam aus Syrien und Afghanistan. Die meisten wurden in Deutschland aufgenommen (etwa 800 Minderjährige), danach folgten Österreich (etwas unter 600), die Niederlande (etwas über 400), Bulgarien (rund 400) und Spanien (etwas über 200). 2022 nahm Österreich laut Eurostat rund ein Drittel der unbegleiteten Minderjährigen in der EU auf – 13.275 von insgesamt 39.520 – und lag damit EU-weit an der Spitze vor Deutschland und den Niederlanden.