Von: luk
Bozen – Die italienische Kunstflugstaffel Frecce Tricolori wird doch über Bozen fliegen. Der Überflug ist für kommenden Montag auf dem Programm, wie heute die Zeitung “Corriere dell’Alto Adige” berichtet.
Es soll allerdings keine Flugakrobatik geben. Zuvor wurde verlautbart, dass die Flugshow wegen des tödlichen Unglücks bei einem Übungsflug am vorigen Wochenende bei Turin abgesagt sei.
Schon am Wochenende werden die Frecce im Trentino fliegen. Proteste zum Überflug hatte es im Vorfeld vor allem von der Plattform Heimat in der SVP und dem Heimatbund gegeben.
Kritik der STF
“Obwohl die Flugshow der „Frecce Tricolori“ über Südtirol ursprünglich aufgrund eines tragischen Unfalls bei Turin, bei dem ein fünfjähriges Mädchen ums Leben kam, abgesagt wurde, findet sie nun trotzdem statt.” Die Süd-Tiroler Freiheit bezeichnet dies als “höchst pietätlos”. Der nationalistische Trieb sei offenbar größer als die Sorge vor einem erneuten Vorfall. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert von der Landesregierung ein sofortiges Einschreiten.
„Es ist verantwortungslos und zeugt von mangelndem Respekt gegenüber den Hinterbliebenen des Mädchens, so kurz nach dem Unfall eine weitere Flugshow abzuhalten“, kritisiert die Süd-Tiroler Freiheit.
Die Bewegung erinnert: “In den vergangenen Jahren ist es immer wieder zu schweren Unfällen mit dieser Flugstaffel gekommen. Eines der schlimmsten Unglücke war der Absturz dreier Flugzeuge bei der Flugschau in Ramstein 1988, bei dem es 70 Todesopfer und über 1.000 Verletzte gab.” Nicht zuletzt seien derartige Flugshows eine Beleidigung vieler Südtiroler, eine Umweltverschmutzung und eine Geldverschwendung. “Erst vor einem Monat war die Flugstaffel auf Sardinien im Einsatz. Die 25-minütige Show kostete den Steuerzahler 2.400 Euro, pro Minute wohlgemerkt.”