Von: mk
Bozen – Der Schrecken sitzt ihr immer noch in den Knochen: Am Montag ist eine junge Mutter in Bozen entlang der Talfer kurz vor der Drususbrücke von einem jungen Mann beschimpft und bedroht worden. Der Vorfall hat sich mitten am Nachmittag ereignet. Dass der Täter unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, wird nicht ausgeschlossen.
Die Frau hatte mit den Kopfhörern einen Spaziergang unternommen, als ihr ein junger Migrant auf dem Fahrrad entgegengekommen war. Dieser schien in aufgebrachtem Zustand zu sein, doch aufgrund der Kopfhörer war die Boznerin nicht in der Lage, das Gesprochene zu vernehmen.
Stattdessen drehte sie sich um – einfach weil sie zurück nach Hause wollte. Der Mann empfand dies jedoch wohl als Abschätzigkeit ihm gegenüber. Er überholte die Frau mit dem Fahrrad und stellte sich ihr in den Weg. „Er schrie mich an, die Venen am Hals traten hervor“, erklärte die Frau laut einem Bericht der Zeitung Alto Adige.
Mit einer Geste signalisierte der Mann, er würde ihr den Hals abschneiden. Er schien außer sich zu sein. Aus Angst und Verzweiflung rief die Frau um Hilfe. Aus einem nahgelegenen Pizza-Restaurant eilten der Inhaber und sein Sohn heran. Während der ältere Mann die junge Frau schützend in seinen Arm nahm, stürzt sich der jüngere auf den Angreifer und hielt ihn fest. „Sie verhielten sich ausgesprochen mutig und setzten der Bedrohung ein Ende, ohne den jungen Mann zu schlagen“, zeigt sich die Boznerin dankbar. Auch die Polizei sei prompt eingeschritten und ihr gegenüber sehr hilfsbereit gewesen.
Schließlich traf der Partner der Frau ebenfalls ein, der mit dem Baby zu Hause geblieben war. Der Angreifer wurde angezeigt und dann wieder auf freien Fuß gesetzt. „Es ist wahr, dass er mich nicht angerührt und nicht einmal versucht hat, mich zu bestehlen, doch die verbale Aggression und die ganze Haltung haben mich wirklich erschreckt. Es ist alles so plötzlich und ohne wirklichen Grund passiert“, betont die junge Frau.
Auch ihr Freund zeigt sich erschüttert. Der Vorfall habe sich mitten am helllichten Tag ereignet – auf einem Weg, auf dem sich Mütter mit dem Kinderwagen, Jugendliche, Kinder und Senioren aufhalten. „Was wäre passiert, wenn der Mann auf ein Kind oder auf eine ältere Person losgegangen wäre. So etwas ist inakzeptabel“, erklärt er.