Von: luk
Pfatten – Die Operation ist geglückt: Sprengstoffexperten der Sturmpioniere Trient haben am Sonntag um 10.18 Uhr eine US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg südlich von Pfatten entschärft.
Der Auslöser für diese aufwändige Aktion, ein 900 Kilogramm schwerer US-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, war am 13. März bei Instandhaltungsarbeiten am Abwassernetz in Gmund in der Gemeinde Pfatten gefunden worden.
Gemeinsame Leitstelle mit allen Entscheidungsträgern
Um 8.00 Uhr begann die Arbeit der gemeinsamen Leitstelle in der Gerätehalle der Freiwilligen Feuerwehr Auer. Unter dem Vorsitz der Stellvertreterin des Regierungskommissärs tagten an die 30 Entscheidungsträger, Vertreter des Kommandos der Alpini-Truppen und des Zweiten Regiments der Sturmpioniere Trient sowie je ein Vertreter der Agentur für Bevölkerungsschutz und der Berufsfeuerwehr, der Quästur, der Verkehrspolizei, der Bahnpolizei, der Carabinieri und der Finanzwache, des Landesstraßendienstes, der Brennerautobahn, der Trenitalia und der Rete Ferroviaria Italiana RFI, des Energieversorgungsunternehmens Terna und des Netzbetreibers Edyna, des Roten Kreuzes und der Landesnotrufzentrale, des Personennahverkehrs SAD und SASA, von Snam Rete Gas und Südtirol Gas, der Mobilfunkbetreiber sowie die Bürgermeister von Auer und Pfatten und die Bürgermeisterin von Kaltern.
Über 1.200 Personen evakuiert
Alle Personen und Tiere mussten sich bis spätestens 9.00 Uhr aus dem Umkreis von 1150 Metern vom Fundort der Bombe entfernen, bis 9.15 Uhr kontrollierten die Sicherheitskräfte, dass sich niemand mehr in der Sperrzone aufhielt. Von der Evakuierung betroffen waren an die 1.200 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Auer sowie Einwohner der Gemeinden Pfatten und Kaltern. Niemand suchte die im Oberschulzentrum Auer bereitgestellten Notunterkünfte auf, alle evakuierten Personen haben sich selbst organisiert.
Eisenbahn, Autobahn, Landesstraßen gesperrt
Die Brennerautobahn war ab 9.00 Uhr zwischen den Ausfahrten Neumarkt und Bozen-Süd gesperrt, auch der Eisenbahnverkehr zwischen Bozen und Neumarkt stand still, nicht befahrbar waren ebenso zwei Landesstraßen und der Radweg in diesem Abschnitt; die Staatsstraße blieb wegen ihrer Entfernung zum Fundort geöffnet.
Für etwa zwei Stunden wurde der Strom abgeschaltet, der Druck in den Gasleitungen musste gesenkt werden.
Zündmechanismus der Bombe zerstört
Um 9.35 Uhr ertönte die mobile Sirene auf dem Auto der Berufsfeuerwehr mit dem Zivilschutzalarm (eine Minute langer auf- und abschwellender Heulton) und kündigte die aktive Phase der “Operation Vadum” an. Über die Landesverkehrsmeldezentrale wurde die Bevölkerung über Hörfunksender und Internet über den Beginn der Arbeiten zur Entschärfung der Fliegerbombe informiert.
Sturmpioniere des Kampfmittelräumdienstes der Alpini-Brigade Julia stiegen in die Grube und begannen mit der Zerstörung der Zünder des zwei Meter langen Sprengkörpers. Ein 15 Sekunden andauernder Sirenenton vermeldete um 10.18 Uhr das Ende dieser Entschärfungsarbeit. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Verkehrswege wieder geöffnet werden.
Der Abtransport der entschärften Bombe vom Fundort bis zur Caccia-Dominioni-Kaserne in Salurn erfolgte unter Begleitschutz, dort wird sie entleert.
Die “Operation Vadum” verlief erfolgreich, im Einsatz waren elf Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Pfatten, 30 Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Auer und zwei der Feuerwehr St. Josef am See und der Bezirksfeuerwehrinspektor des Bezirksfeuerwehrverbandes Unterland, außerdem 30 Angehörige des Heeres, zehn Carabinieri, 14 Angehörige der Staatspolizei und zwölf der Straßenpolizei.
Die Carabinieri der Hubschraubergruppe von Leifers überwachten aus der Luft die Entschärfungsarbeiten.