Von: luk
Sulden/Meran – Am 29. Januar kam es in den Skigebieten von Sulden am Ortler und Meran 2000 zu zwei Lawinenabgängen, die glücklicherweise keine Verletzten forderten. Die Carabinieri haben nun die Verantwortlichen identifiziert: Zwei Freerider sowie zwei Skitourengeher müssen sich wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Lawine vor der Justiz verantworten.
Der erste Vorfall ereignete sich in Sulden, wo zwei junge Freerider aus dem Trentino abseits der Pisten auf einem Hang mit frischem Triebschnee unterwegs waren.
Offenbar mit dem Ziel, ihre waghalsige Abfahrt zu filmen und in sozialen Netzwerken zu teilen, lösten sie eine Lawine mit einer Breite von rund 400 Metern aus. Die Schneemassen stürzten über eine Skipiste hinweg und kamen erst an der Talstation des Sessellifts „Des Alpes“ zum Stillstand. Dass sich zum Zeitpunkt des Abgangs keine Skifahrer auf der Piste befanden und der Lift nur geringe Schäden nahm, sei reines Glück gewesen, so die Ermittler. Die beiden Männer hatten sich nach dem Vorfall entfernt, konnten jedoch durch Zeugenaussagen und eigene Social-Media-Videos identifiziert werden.
Am selben Tag um 11.30 Uhr kam es am Ifinger im Skigebiet Meran 2000 zu einer weiteren Lawine. Zwei einheimische Skitourengeher, beide im Ruhestand, waren trotz Lawinenwarnstufe 4 (von 5) aufgestiegen, ohne die vorgeschriebenen Lawinenverschüttetensuchgeräte mitzuführen. Sie wurden von den Schneemassen erfasst – einer konnte sich selbst befreien, der andere wurde von Rettungskräften geborgen und ins Krankenhaus nach Bozen gebracht. Laut den Ermittlungen hatten die beiden zudem Warnschilder ignoriert, die auf die Gefahr eines Lawinenabgangs hinwiesen.
In beiden Fällen leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein. Die vier Männer müssen sich wegen fahrlässiger Herbeiführung einer Lawine verantworten. Die Carabinieri appellieren eindringlich an Wintersportler, die Risiken im Hochgebirge nicht zu unterschätzen und sich an Sicherheitsvorgaben zu halten.
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