Migranten waren auf dem Weg in Richtung Norden

„Pizza Call“ wegen Verbindungen zu Menschenhändlern geschlossen

Samstag, 19. Oktober 2024 | 10:47 Uhr

Von: luk

Bozen – Im Rahmen der internationalen Polizeioperation „Brennero Express“ hat Quästor Paolo Sartori die Schließung des Lokals „Pizza Call“ in der Drususallee angeordnet. Der Pizzeria-Betrieb wird für 30 Tage geschlossen, da Ermittlungen gezeigt haben, dass das Lokal eine zentrale Rolle in einem Netzwerk gespielt hat, das illegale Migration gefordert hat.

Die Ermittlungen, die in Zusammenarbeit zwischen der italienischen Staatspolizei und der Bundespolizei in München durchgeführt wurden, führten zur Aufdeckung eines kriminellen Rings, der aus türkischen Staatsbürgern bestand. Dieser Ring war in die illegale Schleusung von Migranten verwickelt, die über Bozen nach Deutschland und Nordeuropa transportiert werden sollten.

Das Lokal „Pizza Call“ diente laut Polizei als Unterschlupf und Zwischenstation für Migranten, die illegal nach Europa gebracht wurden. Bei einer Durchsuchung am vergangenen Mittwoch entdeckte die Polizei in den Räumlichkeiten des Lokals den 31-jährigen türkischen Staatsbürger, G.M., der in einem Zelt schlief. Er ist ebenfalls in die Schleuseraktivitäten verwickelt und bereits polizeibekannt. Die Polizei musste die Tür aufbrechen, da die Betreiber des Lokals sich weigerten, sie freiwillig zu öffnen.

Quästur

Die Schließung des Lokals basiert auf Artikel 100 des Einheitstextes der öffentlichen Sicherheitsgesetze und wurde verfügt, um eine Bedrohung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu verhindern. Laut Sartori zeigten die Ermittlungen eindeutig, dass das „Pizza Call“ weiterhin als Zufluchtsort für kriminelle Organisationen hätte dienen können. Daher sei es notwendig gewesen, das Lokal umgehend zu schließen, um weitere schwerwiegende Konsequenzen zu vermeiden.

Der Betreiber des Lokals ist ebenfalls in die Ermittlungen eingebunden, wobei die Schließung des Betriebs unabhängig von seiner persönlichen Rolle erfolgte.

Bezirk: Bozen