Von: APA/dpa/Reuters
In München ist am Donnerstagvormittag ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem Anschlag aus. “Es handelt sich wohl mutmaßlich um einen Anschlag”, so Söder in einer ersten Stellungnahme am Ort des Geschehens. Die Polizei sprach von 28 zum Teil schwer verletzten Personen. Bei dem Fahrer des Wagens handle es sich um einen 24-jährigen Afghanen.
Der junge Mann war nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) polizeibekannt. Der Asylwerber sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen. Söder kündigte Konsequenzen an. “Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert”, sagte Söder. “Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen und Betroffenheit zeigen (…), sondern müssen auch tatsächlich etwas ändern.”
Polizisten hätten einen Schuss auf seinen Wagen abgegeben, um ihn zu stoppen, erklärte die Polizei. Der Fahrer wurde festgehalten. “Im Moment geht keine weitere Gefahr von ihm aus”, sagte ein Polizeisprecher. “Wir haben keinen Anlass zur Annahme, dass eine Gefahr für die Bevölkerung besteht.” Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. “Ich bin tief erschüttert”, sagte er. “Meine Gedanken sind bei den Verletzten.”
Auto in Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren
Örtlichen Medienberichten zufolge soll ein Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft ver.di gefahren sein. Ver.di-Chef Frank Werneke äußerte sich bestürzt. “Noch ist nicht klar, ob es auch Todesopfer gibt”, erklärte Werneke in Berlin. In München finden am Donnerstag Warnstreiks statt. Zudem gilt eine erhöhte Alarmbereitschaft wegen der bis zum Wochenende dauernden Münchner Sicherheitskonferenz, die am Freitag beginnt. Bereits am Donnerstag werden unter anderen US-Vizepräsident J.D. Vance und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet.
Der Zwischenfall ereignete sich demnach im Bereich der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße im Innenstadtbereich unweit des Münchner Hauptbahnhofs. Rund um den Einsatzort komme es zu Verkehrsbehinderungen. “Umfahren Sie den Bereich weiträumig, damit die Einsatzkräfte ungehindert arbeiten können.”
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