Von: mk
Bozen – In der vergangenen Woche haben insgesamt 74 Polizeistreifen ihren Dienst versehen. 487 Personen, 53 Fahrzeuge und 23 öffentliche Lokale wurden überprüft. Zwei Personen wurden wegen erschwerten Diebstahls und wegen des Besitzes waffenähnlicher Gegenstände angezeigt, drei Personen kassierten eine Anzeige wegen Drogenhandels. Ein Migrant, der über keine gültige Aufenthaltsgenehmigung verfügte, wurde abgeschoben. Drei Personen wurden verhaftet – einmal wegen erschwerten Diebstahls, im zweiten Fall ging es um Widerstand gegen die Staatsgewalt und Ausbruch und im dritten Fall um Drogenhandel. Insgesamt wurden 105 Gramm Kokain und 35 Gramm Haschisch beschlagnahmt. Besonders „ereignisreich“ gestaltete sich das Wochenende.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden in der Horazstraße in Bozen zwei Jugendliche von einem 19-jährigen Südtiroler in offensichtlich berauschtem oder trunkenem Zustand verfolgt. Ein Bekannter der Betroffenen versuchte den „Berserker“ zurückzuhalten. Einer der beiden Jugendlichen ist auf der Flucht gestürzt und hat in der Dunkelheit sowohl sein Handy als auch seine Brieftasche verloren, ohne sie wieder zu finden. Durch das rasche Einschreiten der Polizei konnten die beiden Jugendlichen vor weiteren Unannehmlichkeiten bewahrt werden.
Irrsinnige Nacht
Der Angreifer verhielt sich allerdings weiterhin aggressiv und ließ seine Wut an den Polizisten aus. Weil er sich nicht ausweisen wollte, beabsichtigten die Ordnungshüter, ihn zur Quästur zu bringen.
Kurz nachdem der Mann in den Streifenwagen gestiegen war, näherte sich seine minderjährige Freundin, die ihn aus dem Fahrzeug befreien wollte. Nur ihrem Vater, der sie in der Zwischenzeit eingeholt hatte, gelang es, die Jugendliche zur Vernunft zu bringen.
Im Streifenwagen steigerte sich indes die Wut des Mannes weiter, der mit der Faust und mit dem Fuß auf die Polizisten einschlug. Auch nachdem er ausgestiegen war, griff er die Polizisten an und machte sogar vor einer jungen Beamtin nicht halt. Er wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verhaftet – nicht zuletzt wegen der Gefahr, die von ihm ausging.
Wie sich herausstellte, war der junge Mann bereits in der Vergangenheit wegen Raubüberfalls, Drogenhandels und Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt worden.
Doch die irrsinnige Nacht war noch immer nicht vorbei. Als ihn die Beamten in seine Wohnung in den Hausarrest überstellen wollten, rannte er auf die Straße und suchte erneut die Konfrontation: Er bedrohte die Polizisten und behauptete, ein Meister der Kampfkünste zu sein. Schließlich ergriff er die Flucht. Wenige Stunden später traf ihn die Polizei allerdings in seiner Wohnung an. Wegen Ausbruchs wurde er ins Gefängnis nach Verona überstellt.
Drogen im Rucksack
Am Sonntagabend hat die Polizei hingegen einen 30-jährigen Tunesier verhaftet. Bei der Durchsuchung einer Wohnung in der Nähe des Bahnhofs fanden die Beamten im Rucksack des Mannes 100 Gramm Kokain, Bargeld und eine Präzisionswaage. Auch der 30-Jährige wurde ins Gefängnis nach Verona überstellt.
Kontrollen in Bozen
Die Polizei hat auch untertags verstärkt Kontrollen durchgeführt. Verstärkung erhielt sie von der Kriminalabteilung aus Mailand. Außerdem wurde den Beamten eine Hundestaffel der Finanzpolizei zur Seite gestellt.
Zu Beginn der vergangenen Woche wurden zwei Männer in einem Supermarkt geschnappt, die mit einer gestohlenen Bankomatkarte bezahlen wollten. Erst kurz zuvor hatte eine Frau den Diebstahl ihrer Brieftasche in der Claudia Augusta-Straße gemeldet. Die Männer hatten im Supermarkt außerdem eine gelbe Jacke entwendet.
Sie hatten zwei Scheren bei sich, mit denen sie die Diebstahlsicherung aus der Jacke entfernt hatten. Die beiden wurden neben Diebstahl auch wegen widerrechtlichen Gebrauchs der Bankomatkarte und des Besitzes waffenähnlicher Gegenstände angezeigt.
Am Dienstag erwischte die Polizei in der Vintler-Straße einen Mann mit 5,1 Kokain in einem Umschlag und zeigte ihn wegen Drogenhandels an.
Am Donnerstag wurden im Rahmen einer Razzia im Stadtzentrum eine größere Anzahl von Personen kontrolliert, die bereits vorbestraft sind. Unter anderem klickten die Handschellen für eine 30-jährige Frau, die aufgespürt werden konnte und eine Haftstrafe von acht Monaten abbüßen muss. Ein Mann mit Migrationshintergrund wurde hingegen mit 23 Gramm Haschisch erwischt und deshalb angezeigt. Kurz zuvor hatte er einem Landsmann zwei Gramm Haschisch verkauft. Sämtliche Drogen wurden beschlagnahmt.
In einer Bar in der Peripherie schlug der Spürhund hingegen bei einem jungen Mann an. Er hatte drei Gramm Haschisch bei sich. An der Art der Verpackung und des Verstecks vermuteten die Ermittler, dass es sich um einen gewohnheitsmäßigen Dealer handelt. Deshalb wurde er wegen Drogenhandels angezeigt.
In der darauffolgenden Nacht ist die Polizei gegen 3.00 Uhr in der Früh wegen Lärms zur Bar „Resia“ gerufen worden. Die Ordnungshüter ertappten einen Einbrecher auf frischer Tat, der eben erst das Fenster mit einem Pflasterstein eingeschlagen hatte und ins Innere des Lokals eingedrungen war. Der 24-jährige Italiener ist den Ordnungshüter wegen ähnlicher Straftaten bereits bekannt. Im Dezember hatte er außerdem mehrfach die Quarantäneregeln verletzt, obwohl er an Covid-19 erkrankt war. Damals wurde er ins Gefängnis nach Verona überstellt.
Seit 17. Jänner liegt gegen den Mann außerdem ein Aufenthaltsverbot vor. Er dürfte die Städte Bozen und Meran eigentlich nicht mehr betreten.
